[RealMoneyTrader]: First Notice Days im Trading

Sie handeln mit CFD´s, Optionsscheinen oder Hebelzertifikaten? Dann denken Sie möglicherweise, dass Sie sich mit Futures nicht auskennen müssen. Genau das ist es, was ich immer wieder zu vermitteln versuche in unseren Gratis-Webinaren und Livetradings: Es ist generell im Leben und besonders auch an der Börse von großem Vorteil, wenn man eine breite Wissensbasis hat. Sie sollten über den Tellerrand hinausschauen lernen, da es Rückkoppelungen gibt und viele Dinge in einem Wechselseitigen Einflussverhältnis stehen. Besonders auch die Finanzprodukte untereinander müssen gekannt und verstanden werden. Auch ein Futures-Trader, wie ich es bin, darf nicht einfach über alles andere hinweg gehen, sondern sollte wissen, dass die von Banken emittierten Derivate aufgrund der getätigten Absicherungen auf die Futuresmärkte auswirken. Sollten Sie also beim Begriff „First Notice Days“ gedacht haben „Ach, das muss ich nicht wissen, ich handele keine Futures“, dann lesen Sie bitte weiter. Sie werden einen Nutzen für Ihre Strategie, egal mit welchem Produkt sie umgesetzt wird, haben.

Ureigener Sinn der Futuresmärkte

An dieser Stelle wollen wir uns zunächst einmal ins Bewusstsein rufen (denn das vergisst man m.E. zu schnell), welchen Zweck Terminmärkte ursprünglich haben. Der Terminhandel wurde seinerzeit eingeführt, damit sich kommerzielle Adressen in einem Markt (Rohstoff, Währung, Index, Anleihe) gegen künftige Preisschwankungen absichern können. Über die Terminmärkte treffen sich das Angebot von zum Beispiel den Produzenten (Kakao-Farmer) eines Rohstoffs, und die Nachfrage, von zum Beispiel der verarbeitenden Industrie (Schokoladenhersteller, wie Lindt). Die verschiedenen Liefertermine, die ein Future hat, machen das Geschäft für beide Parteien planbar(er) und effizienter. Die Spekulanten sind später hinzu gekommen, und versuchen, sich aus den Preisveränderungen ein Stück vom Kuchen heraus zu schneiden. Aber sie sind eigentlich eher wie ein Begleitfisch in der Tierwelt zu sehen. Ein Kontrakt hat einen fest definierten Umfang eines zu liefernden Produktes. Bei Gold umfasst ein Kontrakt zum Beispiel 100 Feinunzen Gold. Diesen Umfang muss der Verkäufer eines Futures (Produzent) dem Käufer (verarbeitende Industrie) zu einer festgelegten Zeit (Delivery) physisch liefern. Es ist quasi, wie wenn Sie in einem IKEA ein Bett kaufen. Sie bezahlen es vorab, erhalten ein Schriftstück, welches Sie zur Abholung des Bettes berechtigt und wiederum IKEA dazu verpflichtet, Ihnen gegen den Abholschein das Bett auszuhändigen. Während der Produzent eines Rohstoffs ebenso, wie sein Pendant aus der Industrie (Airlines, Lebensmittelindustrie, Schmuckindustrie) die physische Lieferung wollen, haben Spekulanten keinerlei Interesse daran, auf einmal 100 Feinunzen Gold oder ein paar Fässer Rohöl vor der Haustür stehen zu haben. Und genau hier kommt nun der First Notice Day ins Spiel.

Was ist der First Notice Day?

Wie wir bereits herausgearbeitet haben, gibt es bei den kommerziellen Parteien im Terminhandel den Willen und das Ziel, einer physischen Lieferung. Hierfür ist ein Zeitfenster vorgesehen, welches mit dem First Notice Day beginnt. Dieser Tag bezeichnet das erste Datum, ab dem der Verkäufer (id.R. Produzent) einer Ware gegenüber der Börse die Lieferung anzeigen kann. Tut er dies, so teilt die Clearingstelle dem Käufer des Kontrakts (Long) die Ware zu. Für die Lieferung gibt es ein Zeitfenster von einem Monat, binnen dessen die Lieferung zu erfolgen hat. Der letzte Tag, an dem die physische Lieferung erfolgen muss, ist der Last Notice Day. Während dieser Tag nur noch Relevanz für die kommerziellen Adressen und den Lieferprozess hat, ist aufgrund dieser physischen Lieferperiode der First Notice Day ein so wichtiges Datum vor bzw. an dem zwingend Handlungsbedarf besteht, dass ich in meinem Handelsalltag die signifikante Anziehungskraft der First Notice Days nutze, um Trendwenden oder Ausbrüche zu handeln.

Jeder, der eine physische Lieferung vermeiden möchte (also ALLE Spekulanten, wie Fonds, Proptrading-Firmen, Vermögensverwaltungen, private Trader) muss seine Position bis zum First Notice Day glattstellen (und ggf in den nächsten Kontraktmonat wechseln). Ich mag solche fundamentalen Begebenheiten, weil es „MUSS-Daten“ sind. Ob nun ein Fonds beim Überschreiten einer 200-Tagelinie einsteigt oder es bleiben lässt, ob er an einem neuen Allzeithoch auf den Trend aufspringt oder nicht, das ist eine subjektive Sache. Manche werden es tun, andere nicht. Doch ALLE MÜSSEN bis zum First Notice Day ihre vor der Lieferperiode stehenden Kontrakte/Positionen schließen. Es verwunderte mich also nicht, als ich eines Tages entdeckte, dass die First Notice Days oft zyklische Ankerpunkte für eine Veränderung des Marktmodus sind. War der betreffende Markt vor dem First Notice Day im Abwärtstrend, so stehen die Chancen überdurchschnittlich gut, dass es um den FND herum eine Wende gibt. War der Markt unmittelbar vor dem FND in einer Seitwärtsbewegung, so starten Trends mit einem echten Ausbruch oftmals unmittelbar NACH dem First Notice Day. Am Beispiel von Palladium möchte ich Ihnen dieses Phänomen aufzeigen, welches wir im Livetradingroom praktisch nutzen, und was ich in der Trader-Ausbildung RW Mentoring Advanced entsprechend umfassend schule. Palladium hat First Notice Days Ende Februar (für den März-Kontrakt), Ende Mai (für den Juni), Ende August (für September) und Ende November (für den Dezember-Kontrakt).

Natürlich muss uns allen klar sein, dass auf einen solchen Markt dutzende von Faktoren und aktuelle Nachrichten aus Wirtschaft und Politik wirken. Wir betrachten hier einen wichtigen Termin, der einen gewissen Einfluss hat. Die nunmehr 17 Jahre als Mentor für Trader haben mir aber gezeigt, dass Trader leider gerne nur einen Faktor isoliert betrachten, und (warum auch immer) glauben, dieser sei jetzt der Heilsbringer. Wie man anhand des Chart-Ausschnitts oben sehen kann, haben die First Notice Days zweifelsfrei eine gewisse Signifikanz. Besonders bei starken Trends im Vorfeld, boten diese ganz hervorragende Gelegenheiten für eine konträre Positionierung und eine Spekulation in die Gegenrichtung. Mein Rat: Nutzen Sie die Kernidee mit gesundem Verstand, aber erwarten Sie nicht, dass Ihr Markt exakt am First Notice Day die Trendwende vollzieht. Mir hätte es den ein oder anderen schmerzhaften Trade erspart, wenn ich diese wichtigen Termine früher beachtet hätte. Aber das ist eben der klassische Entwicklungsweg im Trading: man lernt mit den Jahren immer neue Dinge hinzu, kann sie mit der Zeit in das bestehende Handelskonzept sinnvoll einbetten, und verbessert sich.

Ob Sie nun Zertifikate, CFD´s oder Gott weiß was handeln. Wenn Sie die First Notice Days nicht kennen, lassen Sie ein hilfreiches Werkzeug ungenutzt, welches Ihr Timing verbessern kann und Sie vor dem ein oder anderen vermeidbaren Fehler schützt.

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Fundamentales Wissen und konkrete Trading-Strategien bilden die Grundlage für das Trading von Profi-Trader René Wolfram seit 23 Jahren. Das den Trades aus seinem Livetradingroom (40% durchschnittlich per anno, live und transparent) zugrunde liegende Wissen wird in unserer Trader-Ausbildung RW Mentoring Advanced vermittelt. Jetzt anmelden und noch am Präsenzseminar am 22. und 23. Februar teilnehmen: https://www.realmoneytrader.com/shop/rw-mentoring-advanced/trading-ausbildung-rw-mentoring-advanced/

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