10 Trading Regeln
Trading ist ein Business. Aber nicht irgendeines, sondern vermutlich eines der komplexesten und schwierigsten überhaupt. Nicht ohne Grund belegen zahlreiche Studien von zum Beispiel Aufsichtsbehörden und Brokern, dass mehr als 95% der Trader auf Dauer Geld verlieren! Im Trading reicht es absolut nicht aus, oberflächlich ein bisschen was über die Börse zu wissen. Es braucht tiefgreifendes Fachwissen, weit über das hinausgehend, was in gängiger Fachliteratur behandelt wird. Zudem ist es notwendig, sich ein Denken in mathematischen Wahrscheinlichkeiten und das Arbeiten mit statistischen Erwartungswerten anzueignen. Und weil das nicht genug ist, braucht ein guter Trader auch umfassende Kenntnisse im Bereich der Psychologie. Denn die allermeisten Trader scheitern nicht an der Qualität der von Ihnen gehandelten Strategien, sondern an der mangelnden Konsequenz in der Umsetzung!
Und das liegt an immer wiederkehrenden Fehlerketten, die aus emotionalen Reaktionen heraus resultieren. Wenn Sie gerade erst mit der Börse in Berührung gekommen sind oder in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium sind, jedoch noch nicht auf professionellem Niveau handeln, dann haben Sie noch einiges zu absolvieren. Auf dem Weg zum Mastertrader können und sollen Ihnen die folgenden 10 elementaren Trading-Regeln helfen, gravierende Fehler zu vermeiden, die von der Masse begangen werden.
Trading Regel Nr. 1
Handeln Sie nicht ohne statistischen Vorteil
Zwar empfinden manche Trader die Märkte und deren Reaktionen nicht immer als logisch. Doch das liegt vornehmlich daran, dass sie ein falsches Bild von der Funktionsweise und den wirklich treibenden Faktoren haben. Fakt ist aber: Märkte bewegen sich aufgrund fundamentaler Einflüsse und sind grundsätzlich logisch. Damit lassen sie sich systematisch angehen. Nichts, selbst der beste Ansatz der Welt wird dabei aber ein perfektes Trading ermöglichen. Da es immer mehr als einen Einflussfaktor für die Entwicklung eines Marktes gibt, von Zeit zu Zeit zudem Sondersituationen auftreten, kann keine Trading-Strategie (Strategie-Shop) in jeder Marktphase funktionieren. Dies zu akzeptieren und sich bewusst zu machen ist ein erster wichtiger Schritt. Im zweiten Schritt sollte man die Regelmäßigkeiten und fundamentalen Kausalitäten kennenlernen und in eine Trading-Strategie formen, deren Regelwerk als Geleitschutz durch die Irrungen und Wirrungen, das Auf und Ab der Märkte fungiert. Einer der größten Fehler ist es, in diesem ohnehin sehr emotionalen Business, als unerfahrener Börsianer auf sein Bauchgefühl zu vertrauen. Das wird zwangsläufig mit dem Kontoruin enden! Weder sollte aus einer Emotion heraus gehandelt werden, noch aus Langeweile. Wenn Ihr Setup nicht erfüllt ist, bleiben Sie an der Seitenlinie. Sie haben dann ungünstige Voraussetzungen für erfolgreiche Trades! Machen Sie sich dies unbedingt bewusst.
Trading Regel Nr. 2
Kein Aktionismus
Im Trading kommt es des Öfteren zu Kompensationshandlungen, die zur Folge haben, dass abseits des eigentlichen Regelwerks gehandelt wird. Bildhaft gesprochen bedeutet dies: Sie haben ohnehin schon einen Los-Topf, in dem sich 40 Gewinner zwischen 60 Nieten befinden. Und nun werfen Sie noch zusätzlich 20 weitere Nieten dazu und hoffen damit, mehr zu verdienen. Das klingt komisch, oder? Aber genau das ist es, was Trader im übertragenen Sinne machen, wenn sie willkürlich handeln. Glauben Sie mir: Ich habe diese Fehler alle selbst gemacht in jüngeren Jahren und gelegentlich sogar auch später noch, als ich längst hauptberuflich handelte. Es hat am Ende nie etwas gebracht. Trader werden aus verschiedensten Gründen aktionistisch. Mal ist Langeweile das Motiv, dann sind es entstandene Verluste, die schnell wieder aufgeholt werden sollen. Und manchmal ist es auch einfach die tief verankerte und aus dem alltäglichen (Berufs) Leben ins Trading übertragene Überzeugung, dass viel auch viel bringt. Aktionismus ist in jeder Hinsicht ein „Erfolgs-Verhinderer“, denn: Je mehr Aktionen man bei einer begrenzten Kapitaldecke hat, desto kürzer die Haltedauer pro Trade und desto geringer das Gewinnpotenzial pro Trade. Die Kosten steigen. Und damit sind nicht nur die Börsengebühren und Kommissionen gemeint, sondern auch Ihre Arbeitszeit. Und letztlich ist es so, dass jemand, der an einem Tag 20 Aktionen (Trades) hat, auch 20 Mal falsch liegen kann, wenn es blöd läuft. Wer hingegen nur eine Aktion hat, wird maximal einmal falsch liegen. Sie sollten verhindern, dass sich Ihre Verluste binnen kurzer Zeit durch zu viele Aktionen potenzieren. Gerade in Seitwärtsmärkten bekommt ein Trader dies unangenehm zu spüren.
Trading Regel 3
Konservative Einsatzhöhe als Risikoschutz
Durch Tipps, wie „Setzen Sie immer einen Stopp“, die nahezu in jedem Trading-Ratgeber locker aus der Hüfte geschossen werden, glauben unerfahrene Börsianer, dass sie einfach irgendeinen willkürlichen Stop-Loss setzen können und damit Risikomanagement betreiben. Dass bei einem willkürlich gesetzten Stopp gleichzeitig die Gefahr exponentiell steigt, dass man zu oft ausgestoppt wird und sich so einen eventuellen „Edge“ zerstört, das wird selten bis nie erwähnt. Das Einzige, was Sie als Trader wirklich zu 100% kontrollieren können ist die Höhe des Einsatzes. Sie werden es nicht schaffen, zu verhindern, dass Ihnen Trades auch serienweise in den Stop-Loss laufen. Aber was absolut und vollkommen in Ihrer Macht liegt ist, wieviel Sie bei einem eventuellen Ausstopper verlieren. Das oberste Credo für mich war daher stets eine moderate Einsatzhöhe. Dadurch läuft mein Trading zwar entschleunigt ab und die einzelnen Phasen ziehen sich länger, aber ich überlebe so dauerhaft. Und nur wer sein Überleben am Markt sichert, wird in den attraktiven und gewinnträchtigen Zeiten aktiv sein und davon profitieren können. Machen Sie vor allem nicht den klassischen Fehler, nach einem oder mehreren größeren Verlusten, Ihr Konto zu überhebeln, um den Draw Down schnell wieder aufholen zu können. Es dauert solange, wie es eben dauert. Der Versuch, es abzukürzen, mündet nahezu immer darin, dass es nicht nur länger dauert, sondern dass es vielmehr niemals funktionieren wird!
Trading Regel 4
Einfachheit
Keep it simple – ich glaubte es selbst anfangs nicht und dachte, die anderen wären einfach nur zu einfallslos, um etwas komplexere Systematiken zu erarbeiten. Doch ich durfte lernen, dass bei unvollständiger Informationslage (die wir an der Börse definitiv haben) es falsch ist, sehr feinkörnig herangehen zu wollen. Betrachte ich die Strategien, die ich auch heute noch handele, so sind diese zwangsläufig und ganz bewusst sehr einfach gehalten. Denn dadurch sind sie kaum anfällig für Veränderungen in den Märkten! Es mag sich so anfühlen, als hätten Sie nichts dafür getan, wenn Sie mit etwas sehr simplem Geld verdienen. Doch genau das funktioniert. Je komplexer Sie es gestalten, desto fehleranfälliger wird es und desto kürzer die zu erwartende Halbwertzeit.
Trading Regel 5
Lernen Sie, ein guter Verlierer zu werden
Die Zusammenarbeit mit weit über 1.000 Tradern durch meine Trader Ausbildung, die ich aus und weiterbildete, zeigte eines sehr deutlich: Diszipliniert sind Trader genau so lange, wie es Gewinne gibt. Tritt eine länger gezogene Verlust- oder Dürreperiode auf, in der es eher Rückschläge, als ein Vorankommen gibt, werden Trader undiszipliniert. Sie verwerfen Strategien, wechseln auf andere Ansätze, werden polemisch und teils fast schon kindhaft trotzig. Je nach Ansatz und Erfahrungsgrad variieren die Zahlen freilich, aber Sie können grundsätzlich davon ausgehen, dass dieses Geschäft zu 50% daraus besteht, zu verlieren. Also sollten Sie einiges an Zeit und bewusster Arbeit im mentalen Bereich investieren, um ein guter Verlierer zu werden. Denn in einem Geschäft, in dem sich Gewinn- und Verlustphasen ständig abwechseln, muss ich lernen, mit den Verlustphasen konstruktiv, nüchtern und sachlich umzugehen, um nicht bereits längst die Segel gestrichen zu haben, wenn die Gewinnphase einsetzt, die mir meine vorübergehenden Verluste wieder überkompensiert. Ich habe so viele Trader erlebt, die trotz besseren Wissens das Handtuch warfen und am Ende einer Verlustphase kapitulierten. Sie blieben auf ihren Verlusten sitzen und kamen nie in den Genuss der Gewinnphase(n). Machen Sie zu diesem Zweck bitte einmal folgendes: Sicher haben Sie bereits mehrere Methoden ausprobiert und wieder verworfen. Greifen Sie eine beliebige Strategie heraus und überprüfen Sie, wie sich Ihr Konto entwickelt hätte, wenn Sie diese weitergehandelt hätten. In den allermeisten Fällen wäre das heutige Ergebnis zwar vielleicht noch nicht gut, aber drastisch besser, als durch das Kapitulieren und auf den Verlusten sitzen bleiben.
Trading Regel 6
Kein Strategie-Hopping
Sei der Background eines jeden Traders auch noch so individuell unterschiedlich: die Muster zur Problemlösung sind erschreckend deckungsgleich. Die Fehlerkette beginnt oft schon bei der Auswahl des Mentors oder des Ansatzes. Dabei wird von der überwältigenden Mehrzahl der Trader danach geschaut, wer in der jüngsten Vergangenheit die beste Performance hatte. Schon klar: den mit der schlechtesten Performance auszuwählen wäre sinnfrei. ES geht aber um den viel zu kurzen Bemessungszeitraum. Entscheidend ist nicht, wie es binnen 12 oder 24 Monaten ausschaut, sondern ob jemand es schafft(e), über einen langen Zeitraum zu überleben und immer wieder (inklusive Rückschläge) neue Equityhochs zu erhandeln. Wenn Sie immer dorthin gehen, wo das vergangene Jahr außergewöhnlich toll gelaufen ist, dann springen Sie in einen Ansatz rein, der gerade eine Überrendite erwirtschaftet hat. Rein mathematisch wird es dann alsbald zu einer Unterrendite kommen, da nur so der langfristige, statistische Erwartungswert getroffen wird. Und wer nach einem Draw Down einen Ansatz aussetzt oder komplett verwirft, potenziert den ohnehin schon begangenen Fehler nochmals. Bringen Sie Konstanz in Ihren Handel. Prüfen Sie vorher sorgfältiger, was der avisierte Ansatz mit sich bringt und bleiben Sie dann angemessen lange dabei. Gerade auch, wenn Sie einen ungünstigen Start erwischten und direkt einen Draw Down erlebten. „Angemessen lang“ ist schwammig ausgedrückt. Aber es ist schwer an einer festen Jahreszahl auszumachen. Marktphasen können zwei bis drei Jahre andauern. Und ein Ansatz sollte verschiedene Marktphasen durchlaufen haben, ehe man Bilanz zieht und entscheidet, ob er weiter verfolgt oder verworfen wird. Klassisch ist, dass Trader stets der besten Performance der jüngsten Vergangenheit hinterher springen und damit direkt in den Ansatz hinein gehen, der als nächstes eher durchschnittlich bis unterdurchschnittlich performen wird. Am Ende einer mehrjährigen Strategie-Hopping-Odyssee steht dann für einige das Fazit: „Börse ist Zockerei, die ganzen Ansätze funktionieren nicht!“ Und das ist falsch! Es wurde erfahrungsgemäß einfach nicht angemessen lang nach einer Methodik gehandelt!
Trading Regel 7
Planen Sie langfristig
Nur, wer Trading mit richtigen, handfesten und statistisch basierten Methoden angeht, hat auf Dauer eine Chance, am Markt Geld zu verdienen. In einem Business mit statistischen Erwartungswerten und Wahrscheinlichkeiten kommt das Gesetz der großen Zahlen zum Tragen. Danach braucht es eine sehr große Anzahl von Wiederholungen, einer methodisch korrekten Handlung, um den statistischen Erwartungswert auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu treffen. Bei mir bedeutet das zum Beispiel, dass ich einen Planungshorizont von drei Jahren aufwärts habe. Binnen dieser drei (und mehr) Jahre wird mir alles Mögliche widerfahren, im Guten, wie im Schlechten. Aber das Ziel ist, > drei Jahre konsequent zu handeln. Dann und nicht vorher ziehe ich frühestens eine Zwischenbilanz. Bei vielen Retail-Tradern ist der Planungshorizont ein ganz anderer, viel kurzfristiger. Ihnen geht es darum, den nächsten Trade nicht im Verlust abzuschließen oder den nächsten Trade mit Gewinn abzuschließen. Sie wollen am Monatsende den Betrag X erwirtschaftet haben. Nun hat Trading alles, nur kein lineares Auszahlungsprofil. Sie mögen dies vielleicht aus Ihrem bisherigen Beruf gewohnt und dementsprechend darauf konditioniert sein. Aber hier sind Sie im Trading. Und da gibt es das nicht. Das Fatale an den sehr kurzfristigen Zielen ist der unnötige und absolut kontraproduktive Druck, den Sie sich damit machen. Setzen Sie sich besser langfristige und große Ziele. Diese werden Sie dann auch realistischer erreichen können.
Trading Regel 8
Mathematik vor Emotion
Sobald es um Geld geht hört nicht nur die Freundschaft auf, sondern setzt leider Gottes oftmals auch der gesunde Menschenverstand aus. Es fällt uns Menschen grundsätzlich sehr schwer, in einer Situation, in der wir unseren Kontostand stark (das kann positiv, wie auch negativ sein) schwanken sehen, eine rationale Entscheidung zu treffen. Und es ist erstaunlich bis erschreckend, wie unsachlich und wenig fundiert Trader in den Extremen einer Marktbewegung agieren. Das Spannende und zugleich schwierige am Trading ist, dass man meinetwegen in 100 Fällen methodisch alles richtig macht und einen Trade mit einem statistischen Vorteil eingeht. Aber man wird trotzdem nicht in 100 Fällen Geld verdienen. Weil es eben nur Wahrscheinlichkeiten sind und es dabei auch negative Ausreißer oder zumindest zeitlich versetzt eintretende Effekte geben wird. Ein einfaches Beispiel hierfür ist der Handel auf Basis des CoT-Reports. Es ist nachgewiesen, dass es auf lange Sicht(!!!) nahezu alle anderen Ansätze schlägt, wenn man sich mit den Commercials bzw. den Produzenten im Lager der Commercials positioniert. Das bedeutet aber zwangsläufig, dass man bei fallenden Kursen Positionen aufbaut und sie abbaut, wenn der zugrunde liegende Markt steigt. Vor allem aber liegt hier das stärkste und logischste Moment zugrunde, das es am Markt geben kann: Tatsächliche Käufe und Verkäufe, einseitige Positionierungen von spekulativen Händlergruppen, die definitiv durch ein Gegengeschäft geschlossen werden müssen und damit zwangsläufig Druck in die Gegenrichtung entfachen. Nicht ohne Grund sind nahezu alle Rohstoffe mehr oder weniger stabile Range-Märkte. Dennoch: nur ein geringer Prozentsatz von Tradern schafft es, nicht in einen emotionalen Verwaltungsmodus („der Trade läuft aktuell besch….“) zu verfallen, sondern sich nüchtern und sachlich nur die folgende Frage zu stellen: „Ist es fachlich und methodisch sinnvoll und korrekt, was ich hier mache?“ Wenn die Antwort „Ja“ lautet, dann macht man genau das weiter. Der Erfolg wird sich garantiert einstellen. Es ist stets nur eine Frage der Zeit!
Trading Regel 9
Handeln Sie Fakten, keine Meinungen
Menschen sind Herdentiere. Sie dürsten zudem von Grund auf nach Bestätigung und Sicherheit. Deshalb tun sich Individuen immer wieder in Gruppen zusammen, treten Vereinen und Clubs bei, uniformieren sich im Karneval, an Halloween und machen auch die absurdesten Trends nach, die andere ihnen in Masse vorleben. Wann immer eine Position, die ein Trader eigentlich mit einem guten und fundierten Grund eröffnet hatte, nicht läuft, klopft er nicht etwa sein Setup auf die methodische Korrektheit ab, sondern er beginnt, nach Bestätigung für seine Positionierung zu suchen. Und wo könnte er die finden? Zunächst einmal bei Google, wo er nach Meinungen von Analysten und Börsenkommentatoren zu eben seinem Markt sucht. Dann durchstöbert er Börsenforen, um bei anderen Tradern vielleicht noch genauere Informationen, vor allem aber deren Meinung zu „seinem“ Markt und seiner Position zu erhaschen. Ohne zu beachten, dass die anderen genau so viel Wissen, wie er, sucht er Sicherheit und Bestätigung durch die Kommentare Dritter. Das ist nicht selten fatal, denn es wird ihn eher verunsichern. Meinungen, sei es nun die eigene oder eine wildfremde, ergeben sich stets aus unserer ganz individuellen Vorprägung und der so entstandenen Weltsicht.
Ein Beispiel: Jemand, dessen Angehöriger durch eine Narkose bei einer OP tragisch ums Leben kam, wird dazu tendieren, Narkosen und Ärzte eher negativ zu sehen. Wird man ihn fragen, was er von medizinischen Eingriffen hält, so wird vielleicht ein Kommentar kommen, wie „Wenn man es kann, sollte man es vermeiden. Das sind alles Quaksalber und Mörder.“ Eine verständlich emotionale Reaktion, aber sie beschreibt dennoch nicht die Faktenlage und wäre ein schlechter Ratgeber für Sie, wenn Sie vor einem möglichen medizinischen Eingriff stehen. Meinungen sind oft auch gespickt mit Halbwissen bzw. gründen auf einer nicht vollständigen und sehr subjektiven Informationslage. Wer etwas nicht intensiv studierte und somit nur oberflächlich kennt, wird zwar eine Meinung haben, aber diese wird eben auch sehr oberflächlich sein. Dennoch kann er eine Meinung äußern. Diese ist aber nicht wirklich hilfreich. Kurzum: Handeln Sie statistische Fakten und nicht Ihre eigene Meinung oder die anderer. Meist sind diese subjektiv getrübt und wenig fundiert.
Trading Regel 10
Bereiten Sie sich auf das denkbar ungünstigste vor, denn es wird passieren!
Nur allzu gerne sind es Hoffnungen, denen ein Trader sich hingibt. Zwar wissen alle Börsianer, ob sie nun Investor oder aktiver Trader sind, dass es Verlustphasen geben wird. Doch wenn sie mit dem Handel einer Strategie beginnen oder ein neues Portfolio starten, dann ist ihre Hoffnung, dass es mit einer Gewinnphase losgeht und der Draw Down erst später kommt, wenn ein Polster erhandelt worden ist. Jetzt stellen Sie sich einmal die Frage, ob es eine gute und erfolgsversprechende Herangehensweise an ein Geschäft ist, das zu 50% aus dem Verluste machen besteht, wenn wir sagen: „Ich hoffe, dass es erst einmal keine Verluste gibt.“ Das Einzige, was wir ziemlich sicher sagen können ist doch, dass nach einer großen Anzahl von Wiederholungen (Trades) das Ergebnis deutlich positiv sein dürfte, wenn wir uns mit den statistischen Wahrscheinlichkeiten positionieren, und dies wieder und wieder tun. Doch wer kann schon sagen, geschweige denn beeinflussen, ob dabei die ersten Trades gut oder schlecht im Ergebnis ausfallen?!
Und selbst wenn: Einzelne Trades oder eine kleine Gruppe von Trades wird uns, wenn wir Trading-Regel 3 befolgen, weder reich, noch arm machen. Ein wenig erinnert mich das weit verbreitete „hoffen“ im Trading an unseren damaligen Hund. Ein Tierarzt hatte uns darauf hingewiesen, dass eine 75%ige Wahrscheinlichkeit besteht, dass er nach einem medizinischen Eingriff neu stubenrein gemacht werden müsse. Während ich Zewa-Tücher und Desinfektionsspray in großen Mengen kaufte, ging meine Frau an die gleiche Situation, mit der gleichen, bekannten statistischen Wahrscheinlichkeit mit der Aussage „Vielleicht haben wir ja Glück, und es passiert bei uns nicht“ heran. Nun, dreimal dürfen Sie raten, wer die Zeit nach dem Eingriff relativ entspannt und kaum überrascht absolvierte und wer hochgradig gestresst reagierte. Wenn Sie an der Börse und im Trading erfolgreich sein wollen, dann bereiten Sie sich stets auf das schlimmste vor, das Sie sich vorstellen können. Denn irgendwann wird es passieren. Also seien Sie besser gut darauf vorbereitet und hoffen Sie nicht, dass ein Wunder geschieht und Sie verschont bleiben!
Schauen Sie sich jetzt die 10 Kardinalfehler von Tradern an…