Saisonale Charts

Das Internet ist voll mit saisonalen Charts. Dafür müssen wir Trader zunächst einmal dankbar sein, denn kostenloser Content ist niemals selbstverständlich. Für den Anfang bringt es einen Trader also durchaus schon mal ein ganzes Stück weg vom Münzwurf, und dem „Bauchgefühl-Trading“, wenn er sich an den klassisch saisonalen Charts orientiert. Aus einem Verlustgeschäft wird damit zumindest ein sich neutralisierendes. Oft ist es aber eben auch nicht mehr. Das liegt einmal daran, dass Trader glauben, eine Saisonalität würde bedeuten, dass der Markt immer und auch exakt so laufen müsse, wie vorgezeichnet. Tatsächlich ist es aber so, dass saisonale Charts den typischen Verlauf zeigen. Doch manchmal tritt eben die Ausnahme auf, wenn sich der fundamentale Grund für eine Markt-Anomalie umkehrt. Doch das soll an dieser Stelle nicht Thema sein. Den richtigen Umgang mit Saisonalitäten und insgesamt 45 konkrete „Saisonale Trades“ mit insgesamt 1,8 Millionen Gewinn binnen der letzten 20 Jahre erlernen Trader in meiner Profi-Trader-Ausbildung. Der Grund, warum wir für unser Research eigene saisonale Charts berechnen, ist nicht der falschen Interpretation von Saisonalitäten durch Trader geschuldet, sondern der eklatanten Schwachstelle, die kumulierte Darstellungen haben. Praktisch alle Charts, die Du auf saisonaler Basis im Internet findest, sind kumulierte Darstellungen, die also auch die extremen Ausreißer beinhalten. So kann es z.B. sein, dass Du hier denkst, es sei eine gute Spekulation, zwischen Anfang Juni und dem 20. August Long im Bauholz zu sein.

Tatsächlich aber, kommt dabei folgende Equity und das zugehörige Auszahlungsprofil raus:

Der vermeintlich starke, saisonale Abschnitt zwischen Anfang Juni und dem 20. August aus dem saisonalen Chart stammt aus einem einzigen Ausreißer, der aber extrem ausgefallen ist. Wenn sich ein Preis in solch einer Periode verdoppelt, dann drückt das die Performance pro Zeiteinheit in einer kumulierten Darstellung massiv nach oben. Wie Du siehst, verliert man mit einem Long zwischen dem 3.6. und dem 20.08. kontinuierlich Geld, und zwar über 25 Jahre. Es wäre also eigentlich, wenn man auf die Regelmäßigkeit setzen möchte, sinnvoll gewesen, in dieser langen Zeit stets Short im besagten Zeitfenster zu handeln. Einzig das Jahr 2020, als Lumber zwischen Anfang Juni und 20. August 160 Prozent zulegte, verfälscht den saisonalen (kumulierten) Chart massiv. Damit wird die Entscheidungsgrundlage für einen Trader, der Saisonalitäten anwenden möchte, grundlegend falsch. Denn er kann anhand des Charts nicht wissen, dass die vermeintliche Stärke nur von einem Einmaleffekt, und nicht aus einer Regelmäßigkeit stammt. Da dies viel öfter (besonders bei Rohstoffen, aber sogar bei Währungen und Indizes) vorkommt, als man annehmen würde, haben wir bereits vor Jahren eigene saisonale Charts erstellt, die auf einer Berechnungsformel gründen, die Einmaleffekte herausfiltert, und Gleichförmigkeit höher akzentuiert.

Wie liest Du die RW Seasonal Charts?

In den RW Seasonal Charts sind jene Abschnitte, in denen der Chart eine Tendenz aufweist (aufwärts oder abwärts) tatsächlich regelmäßig auftretende Trends, die eine gesunde Spekulations-Basis darstellen. Die Seitwärts-Abschnitte hingegen zeigen an, dass dort KEINE Signifikanz, sprich keine Regelmäßigkeit vorliegt. Sie stellen KEINE gute Spekulationsgrundlage dar. In der Praxis kommt es so gut wie nie vor, dass bei uns ein Trade einzig auf Basis unserer saisonalen Charts eingegangen wird. Doch sie stellen eine gesunde Basis für unseren Handel dar. Wenn Du den saisonalen Chart von Silber laienhaft und oberflächlich betrachtest, könnte dabei für Dich der Eindruck entstehen, es stiege aus saisonaler Sicht das ganze Jahr über. Wenn das Dein erster Gedanken ist oder war, dann musst Du Dich tiefer hineindenken.

Im folgenden Chart habe ich jene Abschnitte grün umrandet, in denen der RW Seasonal Chart eine saisonale Regelmäßigkeit aufzeigt. Die restlichen Abschnitte sind Flatphasen, die keine Signifikanz haben.

Metalle

Gold ist zwischen Mai und August eher auf der Longseite zu favorisieren. Auch um den Jahreswechsel herum neigt das beliebte Edelmetall zu steigenden Preisen.

Silber ist am regelmäßigsten stark zwischen Mitte Dezember und Mitte Februar, sowie im September. Die restliche Zeit weist nur geringe bis keine statistische Signifikanz auf.

Die Höhe einer Bewegung zeigt die Attraktivität selbiger an, bemessen an Eintrittswahrscheinlichkeit UND durchschnittlichem Gewinn

Palladiumpreise steigen, ähnlich wie Platin, zwischen Mitte Dezember und Mitte Februar sehr zuverlässig an. Bis Mai ist die Longseite grundsätzlich zu favorisieren. In der restlichen Zeit eines Jahres ist keine statistische Signifikanz auszumachen.

Energie-Rohstoffe

Das stabilste saisonale Phase für die Longseite ist zwischen Mitte Februar und Anfang Mai. Short ist zwischen Mitte Oktober und Mitte Dezember am aussichtsreichsten.

Erdgas ist der Markt, mit den lukrativsten und auch meisten saisonalen Trades in unserem Fundus der besten saisonalen Trades, die wir im Livetradingroom handeln und in der Trader-Ausbildung schulen. Allgemein lässt sich vor allem eine starke Phase zwischen März und Juni, sowie anschließende Schwäche von Juni auf Juli hervorheben.

Getreide

Weizen schwächelt eher im ersten Halbjahr. Die neue Ernte ist zum Juli-Liefermonat.

Hin Zur Plantingseason (April bis Juni) neigen die Sojabohnen zur Stärke, ab Ende der Plantingseason schwächeln die Preise eher.

Bei Bean Oil ist es sinnvoll, in Mai und Juni Shorts aufzubauen, und in den folgenden Monaten auf eine Abschwächung zu setzen. Neue Ernte bei den Sojabohnen ist im Liefermonat November.

Ein relativ verlässliches Muster in der Saisonalität von Mais ist die Schwäche nach der Planting-Season. Nun haben die Farmer eine ganz gute Vorstellung, wie ergiebig die Ernte ausfallen dürfte, und beginnen darauf basierend, erste Futures-Kontrakte zu verkaufen, was Potenzial hat, den Markt zu drücken.

Soft-Commodities

Bei Zucker gibt es viel Rauschen, und nur kurze saisonal stabile Parts. Mai bis Juli bringt zwei kurze Abschnitte für einen saisonalen Trade, und ab Oktober ist der zweite Zeitintervall, der eine gesunde Grundlage für eine saisonal basierte Spekulation bietet.

Auch Orangensaft hat viel Rauschen (die Seitwärtsabschnitte, Zickzack). Ab Oktober ist ein saisonal handelbarer Abschnitt, für den wir auch in unseren Top-Saisonalen Trades konkrete Setups haben, die wir in der Ausbildung schulen. Und zwischen Weihnachten und Silvester haben wir noch einmal ein ganz kurzes Zeitfenster.

Bei Baumwolle ist eine gute Zeit, um systematisch jedes Jahr auf der langen Seite zu agieren, von Anfang Dezember bis Ende Februar des Folgejahres. Short hat ab Mitte September für 2-3 Wochen überdurchschnittliche Chancen. Alle anderen Abschnitte des Jahres haben keine Regelmäßigkeit.

Ein Anstieg ab Mitte April, sowie fallende Notierungen ab Ende Juni haben im Kaffee regelmäßig Chancen auf Profite.

Die höchste Regelmäßigkeit haben wir im Kakao-Future in der Zeit von Mitte Juni bis September. Hier ist Mid-Crop in wichtigen Anbauregionen.

Bei Bauholz sind Anfang März und die zweite Maiwoche gute Chancen für die Shortseite.

Indizes & Anleihen

Die westlichen Aktienmärkte haben die beste Zeit zwischen Oktober und Mai. In unseren PowerBreakouts lernen Trader aber noch spezifischere Zeitfenster und konkrete Trades inklusive Stop, Einstiegs- und Ausstiegsregeln kennen. In den warmen Monaten des Jahres gibt es keine Signifikanz für eine spezifische Richtung der Aktien.

Rohstoffe steigen in der Gesamtheit zwischen Dezember und Mai. Wer sie shorten möchte, ist gut beraten, dies außerhalb dieses Zeitfensters zu tun. Einzelne Rohstoffe haben selbstverständlich auch individuelle Zyklen und Chancen. Aber als allgemeine Faustregel zu merken, dass man zwischen Dezember und Mai eher Long stärker akzentuieren sollte, ist eine ausgezeichnete Grundlage. Die fundamentalen Gründe für diese Zyklen lernen die Trader, die ich ausbilde in der persönlichen, individuellen Ausbildung ausführlich und verständlich kennen.

Nachdem wir gelernt haben, dass Winter und Frühjahr die Zeit für Aktien und Rohstoffe ist, lernen wir nun auch, was wir mit unserem Geld machen sollten, wenn die wärmere Periode des Kalenderjahres anbricht. Zwischen Mai und einschließlich August ist es günstig, den Akzent auf Anleihen legt, und diese stärker gewichtet.

Währungen

Der Euro ist eine vergleichsweise junge Währung. Anstelle des Euros für die Zeit vor 1999 auf die D-Mark zurück zu greifen, wie es im Internet gängig ist, halten wir für groben Unsinn. In der bisherigen Historie des Euro gab es wenige wirklich signifikante Abschnitte, auf die wir eine regelmäßige Wette gründen könnten.

Signifikante Zeiten im GBP/USD sind um den Jahreswechsel und im April. Für spezifische Zeiträume haben wir bei den Top-Seasonals konkrete Trades, die Ausbildungsteilnehmer erlernen, und eigenständig erfolgreich anwenden.

Der Japanische Yen wertet gegenüber dem Dollar typischerweise in August und September deutlich auf. In diesem Zeitfenster ist die höchste Regelmäßigkeit für diese spezifische Tendenz gegeben.

Im Neuseeland-Dollar sind März und April, sowie November und Dezember für die Longseite vorteilhaft.

Der Australische Dollar ist eine Rohstoff-Währung. Zwischen Februar und Mai sind Wahrscheinlichkeit und Potenzial auf der Longseite überdurchschnittlich gut. Da Metalle (und andere Rohstoffe) in den Wintermonaten aufwerten, ist es nicht verwunderlich, dass der Aussie Dollar zu dieser Zeit eher Stärke zeigt.

Die Historie für unsere Rubelbetrachtung ist relativ kurz, bemessen an den anderen Währungen. Für den betrachteten Zeitraum sticht vor allem die Stärke des Rubel gegenüber dem Dollar zwischen Februar und Mai hervor. Auch hier ist dies nicht verwunderlich, da Russland ein Land ist, welches über enorme Rohstoffvorkommen verfügt. Und wie wir wissen, werten Rohstoffe in den kalten Monaten eher auf.

René Wolfram Erfahrungen

Mein gesamtes heutiges Handeln ist die Summe meiner Erfahrungen aus beinahe einem Vierteljahrhundert. Für jede Strategie, für jede Regel, die ich heute nutze, findet man in meiner Vita eine entsprechende Erfahrung (gute, schlechte), durch die es überhaupt dazu kam, dass eine Regel entstand. Trader lassen sich oft von Misserfolgen (einzelnen wohlgemerkt) von ihrem Weg abbringen und kapitulieren. Dabei sind es genau diese Erfahrungen, die uns weiterbringen, wenn wir bereit sind, aus ihnen zu lernen.

Die 45 besten saisonalen Trades, die ich real in meinem hauptberuflichen Handel umsetze, teile ich exklusiv in unserer Profi-Trader-Ausbildung mit den Trading-Studenten. Infos & Anmeldung zur Ausbildung hier: https://www.realmoneytrader.com/shop/ausbildung/trading-in-vollzeit-2/

Kapitalkurve aller 45 besten saisonalen Trades als Portfolio gehandelt seit dem Jahr 2000

Disclaimer: Alle Charts und Angaben sind mit größter Sorgfalt, professionell recherchiert und erstellt. Dennoch übernehmen wir keine Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit. Jeder handelt auf eigenes Risiko, wenn er unsere Arbeit zur Grundlage seines Handelns macht.