[RealMoneyTrader]: Zinsen und Volatilität

Kennen Sie das? Je intensiver Sie sich mit etwas befassen, je mehr Ihr Blick ins Detail geht, desto mehr verlieren Sie mitunter den Blick für das Große und Ganze, für die wesentlichen Zusammenhänge. Für Trader ist dies ein Problem, welches dazu führt, dass sie sich das Leben unnötig schwer(er) machen. Für mich steht daher in meinem Handel stets über allem anderen, die Betrachtung der übergeordneten Faktoren. Und da sind in vorderster Front die Zinsen und deren Entwicklung zu nennen. Von den Zinsen gehen die wesentlichen Impulse für Aktien, Rohstoffe und Währungen aus. Darüber hinaus beeinflussen die Zinsen aber auch das Marktumfeld und die Volatilität. Dies wird gerne vernachlässigt, ist aber für aktive Trader von elementarer Bedeutung. Schließlich ist nicht jede Marktphase gleich lohnend für einzelne Ansätze.

Steigende Zinsen = steigende Volatilität

Wir sprechen im Trading von effizienten und ineffizienten Märkten. Das klingt abstrakt für den Laien, bezeichnet aber im Endeffekt nur, ob ein Markt liquide ist und sich Angebot und Nachfrage häufig und schnell treffen oder eben nicht. Je illiquider ein Markt ist, desto ineffizienter ist er. Ineffiziente Märkte lassen sich mit wenigen Aktionen ausgezeichnet auf Trend handeln. Effiziente Märkte haben hingegen eine geringe Schwankungsbreite. Ihre Bewegungsamplitude ist generell gering und sie erfordern viele kleine Aktionen. Was das mit den Zinsen zu tun hat, wird sich Ihnen nun erschließen, sollten Sie nicht bereits selbst darauf gekommen sein.

Sinkende Zinsen = rückläufige Volatilität

Fallende (und anhaltend niedrige) Zinsen schaffen Liquidität, die in die Märkte fließt. Je mehr Liquidität vorhanden ist und in einen Markt fließt, desto niedriger wird dessen Volatilität (Schwankungsbreite). Denn Angebot und Nachfrage treffen sich nun häufig und sehr schnell. Jedes einzelne Orderlevel ist mit mehr Volumen besetzt, so dass es schwieriger wird (es muss mehr Kapital bewegt werden), den Preis zu bewegen. In einem solchen Umfeld muss ein Trader wissen, dass die Gewinnspannen kleiner werden, wenn er aktiv handelt. Es kann dann von Vorteil sein, auf einen Investmentansatz zu wechseln, bei dem man die ganz großen Trends zu nutzen versucht, jedoch kaum aktiv tradet. Handelt man aktiv, so bedeutet es mehr Aufwand, und es braucht verstärkt Strategien, die auf Effizienz ausgelegt sind. Oft sind das Countertrend-Strategien und Setups, die Gewinnziele beinhalten.

Steigende (und anhaltend hohe) Zinsen entziehen dem Markt unterdessen Liquidität. Er wird ineffizienter und damit volatiler. Angebot und Nachfrage treffen sich weniger häufig. Jedes einzelne Orderlevel ist nun weniger stark besetzt, was bedeutet, dass sich der Preis mit geringerem (finanziellen) Aufwand bewegen lässt. In einem solchen Umfeld eignet es sich, auf größere Trends zu gehen, Positionen laufen zu lassen und die Gewinne nicht zu schnell vom Tisch zu nehmen. Nun ist ein aktiverer Handelsstil wieder sehr lohnend und angebracht. Denn Märkte legen in Phasen der Ineffizienz schneller größere Strecken zurück. Für dieses Umfeld sind fixe Gewinnziele keine gute Idee, da die Bewegungen intensiver und länger anhalten, als in einem effizienten Umfeld. Bevor Sie also der Frage nach einem Tradingsetup nachgehen und Einstiege suchen, sollten Sie vorher abklären, in welchem Umfeld wir uns gerade befinden, und ob eher Trend- oder Countertrendtechniken angebracht sind. Sie sollten wissen, ob es aktuell angebracht ist, mit festen Zielen zu arbeiten oder ob es realistische Chancen gibt, große Trends zu reiten. DANN ist es nicht angebracht, Gewinnziele zu setzen.

Im nachfolgenden Chart stellen wir die Leitzinsen (unten) der USA und die historische Volatilität (oben) gegenüber. Bis auf einzelne Ausreißer (die es immer geben wird) lässt sich klar sagen, dass steigende Zinsen und eine steigende Volatilität (Ineffizienz) und fallende (niedrige) Zinsen rückläufige und niedrige Volatilität (Effizienz) mit sich bringen.

Simpler Zusammenhang, große Wirkung

Unterschätzen Sie diese Kausalitäten bitte nicht! Aus persönlicher Erfahrung kann ich Ihnen sagen, dass wenn die Zinsentwicklung entweder missachtet oder falsch eingeschätzt wird (letzteres war bei mir der Fall), man den falschen Handelsmodus wählt, und sich so das Leben unnötig schwer macht. So hatte ich erwartet, dass die Zinsen weltweit zügig steigen würden ab 2016. Das Gegenteil war schlussendlich der Fall. Die meisten Notenbanken senkten ihre Leitzinsen weiter ab, und Anleihenkaufprogramme wurden z.B. von der EZB massiv ausgeweitet. Dies deckelte unter anderem die Rohstoffpreise und hielt sie trotz Unterbewertung am Boden. Zudem war es schwierig im Daytrading der wichtigen Indizes mit Trendmethoden nennenswert Geld zu verdienen. Ein Höchstmaß an Flexibilität und diskretionärer Vorgehensweise, wie in meinem Livetrading-Account angewendet, ist notwendig in einem solchen Umfeld.

Fazit: Wir selbst werden die Marktphasen nicht bestimmen können. Aber mit dem fundamentalen Verständnis, dessen Basis wir mit diesem Artikel geschaffen und welches wir in der Traderausbildung RW Mentoring Advanced intensiv und praxisnah vertiefen, erkennt man die Marktphasen ausgezeichnet und lernt, die richtigen Instrumente zur rechten Zeit anzuwenden. Und das ist wichtig! Denn was nützt es, einen Koffer voller erstklassiger Werkzeuge (Strategien) zu haben, wenn Sie nicht wissen, wie man diese verwendet?!

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