[RealMoneyTrader]: Performance meiner Strategien in schwierigem Umfeld

95% der Börsianer verlieren am langen Ende Geld. Dies zeigen Statistiken von Brokern und Studien von zum Beispiel der Französischen Finanzaufsicht. Besonders die besagte Studie zeigt auf, woran es maßgeblich krankt: Trotz mehr Erfahrung lernt das Gros der Marktteilnehmer nicht hinzu, sondern wiederholt die bereits gemachten Fehler. Auch meine persönliche Erfahrung in nunmehr bald 15 Jahren als Mentor und Coach für andere Trader und über 20 Jahre an der Börse bringt die Erkenntnis, dass es vielmehr Strategien gibt, die funktionieren, als es Trader gibt, die in der Lage sind, diese dauerhaft konsequent umzusetzen. Doch genau das ist der springende Punkt! Schauen Sie sich erfolgreiche Investoren und Trader an. Seien es Benjamin Graham, Warren Buffett oder Ray Dalio: Sie alle haben einen Ansatz entwickelt, der ihnen auf Dauer einen statistischen Vorteil bringt, und ziehen diesen durch. Dabei haben die von ihnen gemanagten Produkte auch Phasen von drei bis 5 Jahren, in denen sie keine Rendite erwirtschaften. Doch im Gegensatz zu Retail-Tradern verwerfen sie ihre bewährten Methoden nicht, weil diese temporär Geld verlieren, sondern akzeptieren die Unperfektion. Sie wissen und akzeptieren, dass selbst die wirklich guten Ansätze temporär Geld verlieren.

Diversifikation

Kein Fonds handelt nur eine einzige Aktie oder handelt nach einem Strategie-Parameter. Die einen mehr, die anderen weniger – aber alle streuen! Dies ist notwendig, weil es in der Natur der Sache liegt, dass sich fundamentale Faktoren verändern oder wir unvollständige Informationen haben. Teilweise werden auch die für die Anlageentscheidung relevanten Kennziffern (z.B. wenn eine Private Equity-Firma große Stücke hält) geschönt, womit die Grundlage der Entscheidung falsch wird. Weil genau das passieren wird, ist es zwingend notwendig, zu streuen. Nun fällt es einem Fonds mit einigen Milliarden Volumen freilich leichter, 25 bis 100 Strategien/Märkte im Portfolio zu vereinen, als dem privaten Hobby-Trader mit 10.000 Euro Depotvolumen. Dieses Problem unterschätzen nahezu alle Trader und begreifen oftmals nicht, warum sie trotz eines funktionierenden Strategie-Bündels negative Ergebnisse erzielen. In meiner Ausbildung (Go4Professional/Inner Circle) wurden den Teilnehmern 27 Strategien geschult, die auf verschiedene Märkte lauten und vom Breakout- und Trendhandel, über saisonales Trading und Newshandel bis hin zu antizyklischen Setups alles beinhalten. Um alle Strategien in einem Portfolio gemeinsam umzusetzen würde es mindestens einer Kapitaldecke von 250.000 Dollar bedürfen. Derart gut oder noch besser kapitalisiert sind jedoch die allerwenigsten Trader. Also greifen sie sich aus einem gut diversifizierten Strategie-Portfolio zwangsläufig einige wenige Strategien heraus. In einem sehr guten Umfeld ist dies weniger problematisch, da dann die Performance von vielen Strategien getragen wird. In ungünstigen Marktphasen kompensieren jedoch ein paar wenige Strategien über, was andere verlieren. Hat man hier eine (meist zufällig) unglückliche Kombination gewählt oder handelt nur 1-3 Setups, so kann das zu einem komplett abweichenden Ergebnis führen. Die Mehrheit der Ausbildungs-Teilnehmer dürfte laut deren Feedbacks im Frühjahr 2017 mit dem realen Handel begonnen haben, da dann die Schulungen weit fortgeschritten und vor dem Abschluss waren. Nun, anderthalb Jahre später lohnt es, die Entwicklungen der einzelnen Setups zu betrachten und zu analysieren, woher die gravierenden Überrenditen bei den einen und die gravierenden Unterrenditen bei den anderen rühren.

Im Betrachtungszeitraum hat das Gesamt-Portfolio der geschulten Strategien ein Ergebnis nach Gebühren und vor Steuern von 59.420 $ erwirtschaftet. Veranschlagt man eine Viertelmillion als notwendige Kapitalbasis, so stimmt das in etwa mit dem überein, was ich anno 2017 an Performance erzielte: 23%. Das ist sicher nicht herausragend, aber angesichts des für die einzelnen Methoden überwiegend ungünstigen Umfelds für mich persönlich zufriedenstellend. Wie definiert sich ein ungünstiges Umfeld denn, werden Sie sich berechtigter Weise fragen?! Jede Strategie ist grundsätzlich auf ein bestimmtes Marktverhalten ausgelegt. Trendmethoden brauchen Trends und Volatilität, genauso, wie Volatilitäts-Breakouts. Eindimensionierte Methoden, die also immer nur Long oder stets Short handeln, profitieren natürlich eher von einem Markt, der übergeordnet zumindest nicht entgegengesetzt läuft. Saisonale Methoden brauchen ein typisches fundamentales Umfeld. Treten dort Sondersituationen auf (Ernteausfälle oder Naturkatastrophen z.B.), so wird das einzelne Ergebnis mitunter negativ ausfallen, obwohl der langfristige statistische Erwartungswert positiv ist und der saisonale Effekt stabil.

Neun von 27 Strategien verzeichneten ein Minus im Betrachtungszeitraum, viele andere unterdurchschnittliche Ergebnisse, bemessen am langfristigen Erwartungswert, der sich aus den historischen Trades ergibt. Die 4 besten Strategien haben zusammen 75% der erhandelten 59.420 Dollar ausgemacht. Bei der Best Seasonals Strategie werden 10 saisonale Trades per anno gemacht. Davon waren in den betrachteten 1,5 Jahren nur drei im Gewinn. Doch diese zogen die Performance massiv gen Norden. Nun können Sie bereits erahnen, wie sensibel eine solche Marktphase hinsichtlich mangelnder Diversifikation ist.

Abbildung 1: Weniger als eine Handvoll Setups machten 75% des Ergebnisses aus

Hat jemand bei den 10 Best Seasonals Trades vielleicht einen oder zwei Trades ausgelassen oder verpasst, so kann dies das Ergebnis massiv herunterziehen. Allein ein Platin-Trade hat über 8000 Dollar erwirtschaftet und damit den Löwenanteil der insgesamt 9352 Dollar Profit aus dem Best Seasonals-Bündel ausgemacht.


Unterkapitalisierung = größere Emotionalität

Glauben Sie, ein Fondsmanager liegt nachts schweißgebadet wach, weil eine von 100 Aktien aus seinem Portfolio gerade im freien Fall ist? Nein, denn es ist eine von hundert. Ihr Einfluss auf das Gesamtergebnis kann gar nicht riesig sein. Glauben Sie, ein Trader, der mit 20k Dollar agiert und nur zwei Strategien handelt, liegt Nachts schweißgebadet im Bett, wenn eines der beiden Setups gerade einen größeren Draw Down (Verlustphase) hinlegt? Ganz sicher sogar! Mit einer großen Kapitaldecke kann man Schwankungen aushalten, sie werden aber aufgrund der Streuung gar nicht so heftig ausfallen. Mit einer geringen Kapitaldecke kann man kaum Schwankungen aushalten und wird sie mangels Streuung umso stärker erleben. Genau das ist ein wesentlicher Planungspunkt für einen Trader, der aber sträflich vernachlässigt wird.

Abbildung 2: Performance-Übersicht der Ergebnisse seit Januar 2017

Die Turtle-Trader lassen grüßen

1983 starteten die legendären Futures-Trader Richard Dennis und William Eckhardt ein Experiment. Dennis hatte behauptet, er können aus jedem einen erfolgreichen Trader machen, wenn er ihn in seinen Methoden unterrichte. Eckhardt hielt die notwendigen Fähigkeiten indes nicht für erlernbar für jedermann. Gemeinsam starteten sie ein Experiment, bei dem sie aus 1000 Bewerbern (auf eine Anzeige im Wallstreet-Journal) 13 auswählten und diese schulten. Den Namen „Turtle Trader“ gab Dennis ihnen, weil seiner Überzeugung nach erfolgreiche Trader so gezüchtet werden können, wie Schildkröten. Nach einer Trainingsphase und einer Simulation wählte Dennis die besten 10 Turtle-Trader aus und stattete sie mit je 500.000 Dollar aus. Alle hatten das identische Wissen, die identischen Regeln. Doch bei weitem nicht alle Turtle Trader waren erfolgreich. Einige verdienten nichts oder verloren sogar Geld. Das lag nicht an den Regeln, sondern daran, dass die Trader sie nicht konsequent genug umsetzten.

Der Turtle-Ansatz zielte auf seltene, dafür aber umso stärkere Trends im jeweiligen Markt ab. Die Zeit zwischen den erfolgreichen Trades war gepflastert mit sich neutralisierenden oder gar im Verlust landenden Trades. Genau das machte es auch mental so schwierig, das Vertrauen und die daraus resultierende Disziplin aufrecht zu erhalten. Einfach gesagt: Auch bei den Turtles war die 90/10-Regel bereits präsent und eines der Erfolgs-Hemmnisse.  Exakt diese Erfahrung kann auch ich aus der Zusammenarbeit mit meinen Trading-Schülern bestätigen. Wer glaubt, es reiche aus, ein paar Regelwerke unreflektiert auswendig zu lernen und sich nicht auf den Umgang mit Verlusten, auf Geduld und Ausdauer und auf ein mathematisches Denken in Wahrscheinlichkeiten zu trainieren, der wird am Ende selbst mit einem erfolgreichen Portfolio Geld verlieren.

Um Ausreißer und zufällige Häufungen in einem selektiven Handelsansatz zu eliminieren ist es notwendig…

  • breit zu diversifizieren
  • über viele Jahre konsequent und möglichst ohne Pausen zu handeln (Gesetz der großen Zahlen)
  • sich die Konsequenzen von inkonsequentem Handeln mathematisch bewusst zu machen
  • seine limitierenden Faktoren (Kapitaldecke, mögliche Handelszeiten, mentale Belastbarkeit) richtig zu analysieren und einzuschätzen

 

Ich verwende viel Zeit bei der Ausbildung der Trader dafür, die Trader darauf vorzubereiten, was sie auf dem Weg zum statistischen Erwartungswert alles erwartet. Wir schauen uns immer wieder die Equities der einzelnen Strategien an, ich versuche, den Tradern die mögliche Dauer von Draw Downs ins Bewusstsein zu rufen und auch sie zu animieren, sich mit der Frage zu befassen, unter welchen Bedingungen die jeweilige Strategie nicht gut performen kann. Ferner haben wir einen großen Block zum Thema Equity-Analyse und Equity-Trading in den Ausbildungen enthalten. Doch nach wie vor werden diese Elemente und deren Bedeutung maßlos unterschätzt.

Trader sollten in erster Linie Realisten sein. Überzogene und falsche Erwartungen werden nämlich immer zu Undiszipliniertheiten, emotional motiviertem Handeln und infolge dessen zu Verlusten führen. Die beste Strategie der Welt kann einem Trader den Ruin bringen, wenn er sie zu stark überhebelt, sie nicht lange genug durchhandelt und sich nicht damit befasst, wie dort die Performance zustande kommt. Die oben beschriebene 90/10-Regel besagt nämlich einfach heruntergebrochen nichts anderes, als dass ein Trader 100 Trades macht, von denen sich 90 gegenseitig weitestgehend neutralisieren. Zwischen diesen 90 Trades verstecken sich irgendwo die 10 großen Gewinner. Und da wir nicht wissen, wann und wo diese auftreten, müssen wir die 90 anderen Trades Wohl oder Übel auch machen.

 

Wir bieten Tradern nun auch mentale und technische Unterstützung, sowie einen wöchentlichen Performance-Report, um Breaks und Undiszipliniertheiten, ebenso wie eine verfrühte Kapitulation zu verhindern.

Weitere Infos und Anmeldung zum Master Trading Bundle:

 

 

 

 

 


Risikohinweis:

Der Inhalt des Projekts “RealMoneyTrader” dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die Daten in diesem Dokument stammen aus Quellen, die wir für vertrauenswürdig halten und zum jeweiligen Zeitpunkt in den öffentlich zugänglichen Medien oder anderen Informationsquellen von jedermann leicht zu erlangen sind.

Es kann keine Gewähr für die Richtigkeit, Zuverlässigkeit, Vollständigkeit, Genauigkeit und Angemessenheit der Informationen übernommen werden – weder ausdrücklich noch stillschweigend.

Es wird keine Haftung für eine bestimmte Wertentwicklung oder Verluste, die sich aus einer Anlageform ergeben können, übernommen. Die Entscheidung zum Erwerb einer Anlageform liegt in der alleinigen Entscheidung des Einzelnen und erfolgt schlussendlich in Verbindung mit einen unabhängigen Dritten (Bank, Kapitalanlagegesellschaft, etc.).

RealMoneyTrader.com stellt weder ein Angebot zum Kauf irgendwelcher Wertpapiere oder anderer Anlageformen dar, noch enthält er derzeit Grundlagen für einen Vertrag oder eine Verpflichtung irgendeiner Art.

Jedes Investment in Wertpapiere und andere Anlageformen ist mit diversen Risiken behaftet. Es wird ausdrücklich auf die Beratung der einzelnen Banken und Emittenten der jeweiligen Wertpapiere verwiesen.

Erklärung nach § 34b Abs. 1 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG)

Interessenkonflikt

Der Autor erklärt, dass er bzw. sein Arbeitgeber oder eine mit ihm oder seinem Arbeitgeber verbundene Person im Besitz von Finanzinstrumenten ist, auf die sich die Analyse bezieht, bzw. in den letzten 12 Monaten an der Emission des analysierten Finanzinstruments beteiligt war. Hierdurch besteht die Möglichkeit eines Interessenskonfliktes.

Der Autor versichert weiterhin, dass Analysen unter Beachtung journalistischer Sorgfaltspflichten, insbesondere der Pflicht zur wahrheitsgemäßen Berichterstattung sowie der erforderlichen Sachkenntnis, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit abgefasst werden.