Futures-Trading (Einführung)

Völlig gleich, ob Du CFD´s, Hebelzertifikate/Optionsscheine oder Optionen handelst: es ist unerlässlich, die Futures-Märkte zu kennen und zu verstehen. Beginnend mit diesem Beitrag möchte ich eine mehrteilige Einführung in den Terminhandel mit Futures geben.

Was sind Futures?

Futures sind Termingeschäfte, deren ureigener Sinn das Zusammenbringen von Käufer und Verkäufer einer Ware ist. Es geht, wenn wir über Rohstoffe sprechen, um eine tatsächliche, physische Lieferung. Der Produzent tritt dabei als Futures-Verkäufer auf, und sichert sich damit den Verkaufspreis JETZT für die künftige Lieferverpflichtung (in der Lieferperiode). Der Käufer eines Kontraktes ist naturgemäß aus der abnehmenden Industrie, und sichert sich ebenfalls den Preis JETZT für den Erhalt der Ware in der Zukunft, verpflichtet sich gleichzeitig zur Abnahme des Kontraktumfangs in der Lieferperiode. Wir Spekulanten (private Trader, Fonds, Investmenthäuser) kamen und kommen hinzu, sind aber nicht jene, für die diese Produkte gemacht wurden, und haben auch einen gänzlich anderen Charakter in unseren Aktionen. Dies zu verstehen wird noch wichtig werden, wenn wir dann zu den First Notice Days kommen in späteren Lektionen zum Futureshandel.

Kontrakt-Monate

Unterschiedliche Rohstoffe werden zu unterschiedlichen Zeiten innerhalb eines Jahres in ganz unterschiedlichem Umfang gebraucht. Und nach diesem industriellen Gebrauch richten sich auch die Liefertermine, oder wie man auch sagt Kontrakt-Monate. Sugar No.11 (Zucker) hat beispielsweise Liefertermine (Kontraktmonate) in März, Mai, Juli und Oktober. Rohöl hat für die jeweils kommenden 36 Monate für jeden Monat einen Liefertermin. WENN Du Futures handelst, musst Du verstehen, dass es eben NICHT egal ist, welchen Kontrakt-Monat Du handelst. Erstens sind die nahe gelegenen Kontraktmonate naturgemäß die liquidesten, so dass Du dort die effizientesten Preisstellungen bekommst, was für kurzfristigen Handel (Daytrading und mehrtägiges Kurzfrist-Trading) wichtig ist. Doch zu unterschiedlichen Zeiten, sind die Verfügbarkeit, der Bedarf und damit auch der Preis ganz unterschiedlich. Die Preise der einzelnen Liefertermine werden in der sogenannten Terminkurve abgebildet, die Dir anzeigt, wie die Kontraktmonate gepreist sind. Manchmal gibt es temporäre Angebotsdefizite für einen Rohstoff, wodurch der Preis in dem vorderen Liefermonat deutlich stärker ist, als in den hinteren. Wenn Dir das zu abstrakt ist, denk einfach zurück an den Beginn der Corona-Pandemie und die Atemschutzmasken, sowie Desinfektionssprays. Wir sind uns sicher alle einig, dass Masken und Desinfektionssprays kein rares Gut sind (eigentlich). Sie kosten vergleichsweise wenig, sind Massenware. ABER damals war niemand auf eine so große Nachfrage vorbereitet. Die geringe Verfügbarkeit ließ die Preise teilweise auf das bis zu Zehnfache des normalen Preises ansteigen. Wer also eine Maske mit „Liefertermin sofort“ im März 2020 brauchte, musste tiefer in die Tasche greifen. Hast Du gleichzeitig eine Maske bestellt mit Liefertermin Dezember 2020, war der Preis so niedrig, wie üblich. Und genau das passiert bei Rohstoffen manchmal durch Ernteschäden, politische Maßnahmen und dergleichen.

WENN Du Futures verstehst und Dich gut auskennst, eröffnen sich geniale Möglichkeiten für risikoarme, marktneutrale Trades. Verstehst Du sie nicht, kannst Du nicht nur diese Vorteile nicht nutzen, sondern wirst auch den gegenteiligen Effekt erzielen. Solltest Du also in einem aktuell heißen Markt handeln, ist es unerlässlich, dass Du die Hintergründe der Entwicklung kennst, und einzuschätzen vermagst. Und wenn Du dann einen Trade eingehst, musst Du wissen, welchen Kontraktmonat Du dafür idealerweise handelst. Denn diese werden sich unterschiedlich stark ausgeprägt entwickeln, und können sogar diametral entgegengesetzt laufen, wie ich es kürzlich bei Lumber (Bauholz) erlebte und gewinnbringend ausnutzte. Hier lag eine Angebotslücke vor, da die Sägemühlenbetreiber durch Corona die Produktion stark reduziert hatten, es aber durch die Niedrigstzinsen einen regelrechten Run auf neue Eigenheime gab, und viele Heimwerker die Zeit Zuhause nutzten, um Reparaturarbeiten auszuführen. Der Preis schoss wochenlang gen Norden, wobei der nächste Liefertermin (September) am stärksten zulegte. Natürlich, denn die Angebotslücke ist JETZT da, und mit hoher Wahrscheinlichkeit in 3-6 Monate nicht mehr in dem Maß. Spekulanten, die sich im Frontmonat (nächster Liefertermin) verspekuliert haben, können solch eine Rallye noch verstärken. In solchen Situationen handele niemals den Frontmonat antizyklisch! Wenn Du antizyklisch agierst, dann sollte dies in einem der späteren Liefertermine erfolgen, denn diese werden am ehesten nicht mehr von einem Angebotslücke getrieben sein.

Ich hatte in dem Fall vorübergehend den Front-Monat Long und den darauffolgenden Liefertermin (November) Short gehandelt. Was hier passierte, war absolut außergewöhnlich. Es gab gleich mehrere Tage, an denen der Bauholzpreis mit Liefertermin September die maximal zulässige, tägliche Handelsspanne zur Oberseite erreichte (Limit-Up), und gleichzeitig!!! der Bauholzpreis mit Liefertermin November die maximal zulässige, tägliche Handelsspanne nach unten erreichte (Limit Up). Einfach gesagt: Der September-Kontrakt legte 30 Dollar zu, der November-Kontrakt verlor gleichzeitig 30 Dollar.

Zeitgleich stieg der Preis für September Lumber und fiel für November Lumber

Im nächsten Artikel werden wir über die eben bereits erwähnten Daily Price Limits sprechen, den Tick-Wert und die Margin.

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