[RealMoneyTrader]: Wann beginnen Bullen-, wann Bärenmärkte im S&P 500?

Die Traderszene streitet sich ja allgemein darüber, was wichtiger ist: Einstieg oder Ausstieg? Da ein „wichtiger“ gleichzeitig implizieren würde, dass man einen der beiden Faktoren vernachlässigen kann, erscheint diese Diskussion allgemein eher bedenklich. Es dürfte jedoch jedem einleuchten, dass es von Vorteil ist, zumindest in der Mehrzahl der Fälle einen guten Einstieg zu haben. Hierbei können sich Trader freilich auf unterschiedlichste Art und Weise der Marktanalyse nähern. Ein Blick in die Vergangenheit mit der Prämisse auf potenzielle Regelmäßigkeiten und auffällige Häufungen ist dabei sicher nicht verkehrt. Dabei muss aber klar sein, dass für die großen und attraktiven Marktbewegungen eben einfach kaum eine im klassischen Sinne statistische Signifikanz erreicht werden wird. Theoretiker werden daher solche „Statistiken“ immer sofort schlecht reden und demontieren. Wem die Praxis aber wichtig ist, der wird teilweise Informationen/Statistiken nutzen, bei denen es vergleichsweise wenige Einzelfälle gab. Es empfiehlt sich, bei einer weniger signifikanten statistischen Basis dem höheren Risiko durch eine moderatere Einsatzhöhe zu begegnen. Die Potenziale entlohnen im Gewinnfall dann ausreichend, so dass auch ein moderater Einsatz dennoch lohnt.

Wann starteten Bärenmärkte in der Vergangenheit?

Auf den ersten Blick ist die Verteilung hierfür recht diffus. Der Juli bot sich als Einstieg auf der Shortseite bei weit fortgeschrittenen Bullenmärkten am ehesten an. In vier von 11 Fällen startete ein Bärenmarkt im Juli oder August, womit sich hier eine leichte Häufung ergibt. Die zweite Häufung ist in der kalten Jahreszeit zu erkennen. Fünf von 11 Bullenmarkthochs lagen in den Monaten November, Dezember und Januar. Auch diese Zeit lohnt offenbar, um bei weit fortgeschrittenen Bullenmärkten und dort auftretenden Umkehrmustern zu versuchen, größere Abwärtstrends zu reiten.

Abbildung 1: Beginn von Bärenmärkten in der Historie

 

Wann beginnen Bullenmärkte?

Sich den Oktober als Einstiegszeitpunkt vorzumerken, besonders wenn es zuvor eine Baisse gegeben hatte, ist definitiv ein wichtiger mentaler Anker und Handlungsstrang. Sieben von 11 Bullenmärkten starteten in einem Oktober!

 

Abbildung 2: Beginn von Bullenmärkten in Kalendermonaten

 

 

Um wieviel Prozent übertraf das neue Hoch das vorherige Bullenmarkthoch?

Auch hier haben wir natürlich zu wenige Einzelfälle, als dass wir von einer klassisch statistischen Signifikanz sprechen könnten. Doch es lassen sich dennoch erste Häufungspunkte erkennen. Die meisten Bullenmärkte endeten 10-15% über dem Hoch des vorherigen Bullenmarkthochs. Bei 30-35% über dem Hoch des vorherigen Bullenmarktes ist ein weiteres Level, welches gleich mehrere Bullenmärkte enden ließ, erreicht. Und in zwei Fällen übertraf die neue Rallye das Hoch der letzten Rallye um weit mehr als 100%.

Abbildung 3: %-Werte, um die alte Hochs im S&P 500 übertroffen wurden

 

Wie lassen sich diese Informationen nutzen?

Sie taugen als Ideengeber und grobe Orientierungshilfe, wann man Long-Positionen reduzieren kann bzw. nach Umkehrmustern mit größerer Signifikanz suchen sollte. Hierfür bieten sich die Häufungspunkte an. Short-Versuche waren im Juli immer wieder sehr attraktiv insgesamt, während Long-Einstiege im Oktober optimal waren. Auf ein mögliches Ende eines Bullenmarktes zu setzen, wenn das vorherige Bullenmarkthoch 10% und 30% übertroffen wurde, ist auch eine mögliche Tradingidee für einen Swing-Trade!

 

 

 

 

 

 

 


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