[RealMoneyTrader]: Spread-Trades anstelle von Stopps?

Im Retailbereich halten sich einige Denk- und Sichtweisen, ja geradezu Überzeugungen, die wenig differenziert und schon gar nicht fundiert sind. Besonders was den mathematischen Teil des Trading-Geschäfts angeht, also das Risiko- und Positionsmanagement, wie auch das Thema Stopps/Absicherungen, wird gerne unkritisch übernommen, was in Büchern steht, die mitunter von Leuten geschrieben wurden, die nicht aus dem aktiven, täglichen Trading entstammen. Spricht man hingegen mit professionellen Tradern, so sind genau diese Themen a) sehr wichtig und b) werden sehr detailliert und komplex beleuchtet. Wenn man private, nebenberufliche Trader fragt, was deren Strategie zum Risikomanagement sei, lautet die Antwort fast immer „Ich setze enge Stopps“ oder „ich will ein CRV von 3:1“. Dass CRV´s das größte Mittel zum Selbstbetrug sind, da man nicht einfach willkürlich Gewinnziele setzen kann in Märkten, die eine natürliche Schwankungsbreite haben, wollen wir an dieser Stelle nur beiläufig erwähnen. Es soll vielmehr darum gehen, dass der Irrglaube herrscht, Stopps, und noch dazu enge, seien ein optimales Instrument zum Schutz des Kontos.

Absicherungen sind wichtig

Klar ist: Niemand verfügt über eine Kapitaldecke, die es ihm ermöglicht, ohne Absicherung zu arbeiten. Bis hierhin sind sich die Profis und die Amateure einig. Doch WIE diese Absicherungen sinnvoll erfolgen, da gehen die Vorgehensweisen dieser beiden Lager auseinander. Ist Ihnen bewusst, dass sich in einer großen Bank heutzutage (inklusive Compliance natürlich) drei Viertel der Mitarbeiter mit Risikomanagement beschäftigen? Nun, es ist so. Und das sollte Ihnen den Hinweis geben, dass dieses Thema eventuell nicht mit „ich setze einen engen Stopp“ abgehandelt werden kann!

Wer nicht im Markt ist, kann nichts gewinnen

Jeder Trader sollte sich bewusst machen, dass das erste Bestreben bei einer Risikoabsicherung sein sollte (es lässt sich nicht immer sinnvoll realisieren), im Markt zu sein bzw. zu bleiben. Denn jeder, der reale Handelserfahrung hat, wird wissen, dass es desöfteren vorkommt, dass man mit zu engen Stopps durch das Rauschen des Marktes (also die natürlichen Schwankungen) ausgestoppt wird, ohne dass sich der Markt eigentlich so stark umkehrt, dass der Stopp zum wirklichen Schutz wird. Machen Sie sich vor allem bewusst, dass ein „unglücklicher“ Ausstopper nicht nur den Gewinnvorteil eines profitablen Trades und damit Ihr Konto betrifft, sondern vor allem auch etwas mit Ihrer Psyche macht. Wenn Sie ausgestoppt werden durch einen kurzen Ausschlag des Marktes, dieser dann aber genau in die Richtung weiter läuft, auf die Sie gesetzt hatten, dann beeinflusst das Ihr Trader-Ego. Sie werden spätestens, wenn Ihnen dies mehrmals passiert ist, glauben, Sie seien unfähig und würden falsche Entscheidungen treffen. Und nun fragen Sie sich einmal, wie gut die künftigen Entscheidungen eines Managers (Sie sind ein Manager Ihres Kontos) ausfallen dürften, wenn er von sich selbst glaubt, schlecht zu sein!?

Und sagen Sie jetzt bitte nicht „man kann doch aber wieder einsteigen“. Das sind Sätze, die man von Theoretikern und Tradertypen des Modell „Eisberg“ hört. Erstens sind die Potenziale im Markt immer limitiert, also verschlechtert es Ihre Ausbeute aus einer begrenzt dimensionierten Marktbewegung (wir schneiden uns immer nur einen Teil davon raus). Zweitens braucht es ja ein klares Setup für einen neuen Einstieg. Und dies ist nicht zwingend gegeben. Drittens zermartert es Ihr Gehirn, wenn Sie unten aussteigen, oben wieder rein gehen und es dann wieder ein paar Ticks gegen Sie läuft. Aus all diesen sehr wichtigen und aus der Praxis kommenden Gründen ist es für Profis das oberste Bestreben, im Markt zu bleiben. Doch wie kann das gehen? Eines ist klar: Einfach den Stopp heraus löschen und hoffen ist NIEMALS eine Lösung! Große Portfolios werden beispielsweise mit cleveren Optionsgeschäften abgesichert. Hierzu müssen Sie aber topfit – ich betone topfit!!! – im Optionsbereich sein. Ich persönlich bin es nicht, weshalb diese Variante für mich nicht in Frage kommt. Aber die Idee dahinter ist, dass man einen großen nominalen Betrag des Kontos mit einem kleinen Einsatz absichert, der stark im Wert steigt, wenn sich die eigentliche Position in die falsche Richtung entwickelt. Das ist das Tolle und die eigentliche Funktion von Derivaten! Derivate dienen im ureigenen Sinn der Absicherung von Portfolios und einzelnen, großen Positionen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Nehmen Sie beispielsweise einen der kurzen, durch Einzel-Events ausgelösten Flashcrashs (06. Mai 2010) oder nach der Trump-Wahl (im November 2016). Wer hier einen Stopp im Markt liegen hatte, wurde ausgestoppt mit großem Verlust, und sah anschließend von der Seitenlinie zu, wie es sich wieder gen Norden aufschwang, und ein starker Aufwärtstrend einsetzte. Wer hingegen sein Portfolio oder seine Einzel-Position mit einem Derivat professionell abgesichert hatte, blieb im Markt und war dennoch gegen fallende Preise besichert. Derivate sind Versicherungen und ihre geringen Kosten (die natürlich Ihren Profit etwas schmälern) sind als Versicherungsprämien zu sehen.

Spreads sind eine ausgezeichnete Möglichkeit

Ich nutze in meinem hauptberuflichen Futureshandel sehr gerne und oft eine Spread-Positionierung, um bei Trades das Risiko vorübergehend rauszunehmen. Hierbei ist es natürlich extrem wichtig, die ganzen Absicherungsvarianten wirklich gut zu kennen, und nicht willkürlich, aus der Emotion heraus irgendetwas zu machen. Ein Beispiel aus meiner aktuellen Trading-Praxis: Die Strategie mit dem Namen „Sparplan-Strategy“ generierte in diesen Tagen ein Longsignal im S&P emini, was mich in eine Longposition bei 3276,75 Punkten brachte. Der Trade lief gut an, ehe ein Gegenimpuls (10 Pkt abwärts binnen 5 Minuten) kam. Da dem Trade ein klares Setup, welches mir einen statistischen Vorteil bringt, zugrunde liegt, und es einen Stopp, wie auch einen zeitbasierten Ausstieg (nach 4 Tagen) gibt, kann ich investiert bleiben und mich auf den 150 Punkte tiefer liegenden Stopp verlassen (was mir aber ein Verlustrisiko bringt) oder ich stelle die Position glatt. Dann werde ich aber regelbrüchig. DAS wäre eine ganz schlechte Variante, die für mich nicht in Frage kommt. Während des Handels habe ich stets alle Märkte im Blick, die eine Korrelation mit dem gehandelten Markt aufweisen. Bei den Aktienindizes sind das natürlich die anderen Indizes. Und wenn ich Long in einem Markt handele, weiß ich immer, welcher der Indizes gerade der relativ schwächste ist. Und genau der eignet sich dann als Pendant für einen Spread, wenn ich das Risiko rausnehmen, aber dennoch investiert bleiben möchte. Im konkreten Fall war der Nasdaq emini sehr schwach. Ich ging dort also eine Shortposition ein. Einen Tag später hat sich die Lage beruhigt, und ich stehe kurz vor dem Ausstieg aus dem S&P emini Long. Diese Position liegt 22 Punkte vorn und bringt mir einen schönen Profit. Die Nasdaq-Shortposition liegt aber nur minimal (4 Punkte) hinten. Wäre es dynamisch gen Süden gegangen, hätte die Schwäche des Nasdaq wahrscheinlich sogar den Verlust aus der S&P-Position (Long) überkompensieren können. So hat mich die Schwäche kaum eine „Versicherungsprämie“ gekostet, da der S&P emini schnell wieder stark wurde, der Nasdaq aber nicht so recht mitgezogen ist. Hätte ich ausgestoppt, als es den Abwärtsimpuls gab, wäre das eine emotionale Handlung gewesen, die mich ordentlich Profit gekostet hätte. Der Spread war die beste Lösung.

Welche Spreads kann man handeln?

Nun, das Thema ist zu komplex, als dass wir es hier in einem Artikel lapidar abhandeln sollten. Im RW Mentoring Advanced wird dieses Thema in mehreren Schulungseinheiten ausführlich und praxisnah besprochen und intensiv durchgearbeitet. Die folgende Liste ist daher a) unvollständig und gibt b) nur eine grobe Orientierungshilfe, worauf ein Trader achten kann.

Gold/Silber

T-Bond/10yr T-Notes (unterschiedliche Laufzeiten der Anleihen)

Soybeans/Soymeal/Soybean Oil (Urprodukt vs. Nebenprodukt)

Gasoline/Heating Oil (Nebenprodukt vs Nebenprodukt)

Lean Hogs/Corn/Soymeal (Endprodukt vs Futtermittel)

Cocoa/GBP (Kakao wird auch in London gehandelt)

Sugar/Ethanol (Zucker wird auch zur Herstellung von Biokraftstoffen verwendet)

Zudem gibt es die tolle Möglichkeit, Absicherungen durch Termin-Spreads (man verkauft einen Liefermonat und kauft gleichzeitig einen anderen) zu konstruieren. Auch hier ist auf gar keinen Fall Willkür walten zu lassen. Ein Trader muss lernen, wie er diese Absicherungen konstruiert, und hat dann ein risikoarmes Instrument, welches ihm Chancen bewahrt und sogar welche eröffnet, die völlig losgelöst von der Richtung des Marktes insgesamt sind.

Lernen, anwenden und auf Lebenszeit nutzen

Die Original-Indikatoren, die zugehörigen Schulungen und die praktische Umsetzung durch Profitrader René Wolfram in seinem Handelskonto können Sie ab dem 01.02.2020 als einer von maximal 20 Teilnehmern im „Projekt 2020“ verfolgen. Die Teilnehmer erhalten ein Kombipaket aus der Ausbildung RW Mentoring Advanced und dem 12-monatigen Zugang zu Rene´s Livetradingroom. Nähere Infos dazu in Kürze auf unserer Webseite.

Risikohinweis

Alle Informationen basieren auf Quellen, die wir für zuverlässig halten. Die Angaben erfol­gen nach sorgfältiger Prüfung, jedoch ohne Gewähr. Gute Ergebnisse in der Vergangenheit garantieren keine positiven Resultate in der Zukunft. Investments in Optionen, Futures, CFD´s, ETFs, Zertifikaten, sonstigen Derivaten und Aktien bieten hohe Chancen auf Gewinne bei zugleich hohem Verlustrisiko.

Unsere Strategien und Trades haben eine kurzfristige, spekulative Ausrichtung. Aufgrund der spekulativen Risiken, die mit Anlagen in diesen Wertpapieren verbunden sind, sollten Sie solche Investments grundsätzlich niemals auf Kredit finanzieren. Die empfohlenen Werte beinhalten spekulative Risiken, die im negativsten Fall bis zu einem Totalverlust der investierten Mittel sowie der Nachschusspflicht, d.h. Verluste, die über das eingesetzte Kapital hinausgehen, führen können. Daher wird ausdrücklich davon abgeraten, Anlagemittel nur auf spekulative Mittel zu konzentrieren.

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