[RealMoneyTrader]: Silber – CoT-Report zeigt historisch einmalige Situation
Während sich die privaten Trader mit fabulösen Charttechniken und spektakulären Bezeichnungen für Formationen gegenseitig übertreffen achten Profis auf das sogenannte SmartMoney und heften sich an dessen Fersen. Und wenn Sie denken, diese geheimen Insiderinfos, wie die „Großen“ positioniert sind, wären für Sie nicht verfügbar, dann irren Sie gewaltig. Wöchentlich werden diese im sogenannten Commitment of Traders Report, kurz CoT-Report veröffentlicht. Auf www.cftc.gov können Sie diesen Report einsehen und nachvollziehen, welche Positionen die kommerziellen Hedger, die nochmals in Produzenten und Verarbeitende Industrie unterteilt sind, gegenwärtig halten.
Wer macht was? Und warum?
Um die Daten richtig verstehen zu können muss Ihnen zu allererst einmal klar sein, was die einzelnen Händlergruppen am Terminmarkt machen. Denn der Charakter ihrer Geschäfte ist gänzlich anders, als jener von uns Spekulanten. Die Produzenten eines Rohstoffs schreiben über Futuresverkäufe (Short) Preise fest und sichern so die physischen Bestände gegen Preisverfall in der Zukunft ab. Um es klar zu sagen: Die Produzenten treten üblicherweise als Verkäufer am Terminmarkt auf, sie gehen also quasi Short mit ihren Aktionen. Die abnehmende Industrie (zB. Starbucks bei Kaffee oder Lufthansa für Rohöl) tritt üblicherweise als Käufer (Long) auf. Sie versucht, sich gegen einen Preisanstieg in der Zukunft abzusichern. Die Gesamtheit aller offenen Positionen, die noch nicht durch ein Gegengeschäft geschlossen wurden, nennt man Open Interest. Im CoT-Report gibt es eine Rubrik, die „percent of Open Interest“ heißt und anzeigt, welchen prozentualen Anteil an der Gesamtheit des OI die jeweilige Händlerkategorie hält. Da sie den Markt immer am besten kennen sind für mich die Produzenten sehr wichtig. Im nachfolgenden Chart sehen Sie im unteren Teil den „percent of Open Interest Short“ der Produzenten. Ein relativ niedriger Wert sagt aus, dass sie im Open Interest nur einen geringen Anteil der offenen Shortpositionen ausmachen, was wiederum bedeutet, dass u.a. große Spekulanten Shorts in größeren Mengen halten.
% of Open Interest verstehen
Mit den grünen, senkrechten Linien habe ich jene Situationen markiert, in denen der % of Open Interest Short der Produzenten extrem niedrig war. Wie Sie schnell erkennen können, waren dies stets ausgezeichnete Einstiegschancen auf der Longseite, denn anschließend stieg der Silberpreis ausnahmslos immer! Vor dem Beginn des Bullenmarktes anno 2006 hielten die Produzenten nur etwa 33-35% des Short Open Interest. Als Silber Anfang 2016 sein 10-Jahres-Tief markierte war ihr Anteil der offenen Shortpositionen bei 18-20%. Nun liegen wir sogar unter dem Niveau von damals. Die Produzenten sehen noch weniger Absicherungsbedarf. Anders ausgedrückt: Zu dem aktuell niedrigen Preis verkaufen Sie sehr wenig, was später physisch zu liefern sein wird.
Fazit: Ich bin und bleibe mittel- bis langfristig extrem bullish für die Edelmetalle Silber und Gold. Das historisch einmalig niedrige „% of Open Interest der Produzenten“ lässt erhebliches Aufwärtspotenzial erwarten.
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