Dollar-Stopps vs. Prozentuale Stopps

In unserer Reihe „Die 10 Kardinalfehler des Tradings“ hatte ich bereits angesprochen, dass falsch und unsystematisch gesetzte Stopps jedweden Gewinnvorteil zerstören können. Ein Stopp kann auch nicht pauschal gehandhabt werden für verschiedene Märkte, sondern muss sich aus der statistischen Auswertung des Marktverhaltens im Kontext mit dem Basiseffekt, den man dort nutzen möchte, ergeben. Ein Basiseffekt kann ein Intradaytrend in einem spezifischen Markt sein, der durch institutionelle Aktivitäten ausgelöst wird, es können News sein oder dergleichen…  Wie der Stopp zu setzen ist, muss aber aus der Statistik heraus kommen, sonst wird es meiner Erfahrung nach auf lange Sicht nicht funktionieren können.

Und eben diese Statistik fördert teilweise Verwunderliches zu Tage. So ist es nicht nur mein Erfahrungswert, sondern der von vielen, vielen anderen professionellen Tradern weltweit, dass sogenannte Dollar-Stopps im Futures-Trading besser funktionieren, als prozentuale Stopps. Zunächst einmal sei hier in einem kleinen Exkurs erklärt, was die Begriffe genau bezeichnen:

Dollar-Stopp: Hierbei arbeitet man je System mit einem fixen, nominalen Stopp von z.B. 1000 Dollar. Das bedeutet, der Punkteabstand zwischen Einstieg und Stopp ist immer gleich, egal ob der zugrunde liegende Markt nun bei 300, 600 oder 1000 Punkten steht.

Prozentualer Stopp: Ein prozentualer Stopp hingegen würde, wenn er beispielsweise auf 2% lautet, bei 300 Punkten Indexstand im S&P emini Future 6 Punkte und damit 300 Dollar Risiko bedeuten, bei 600 Punkten Indexstand wären es 12 Punkte oder 600 Dollar Risiko und bei 1000 Punkten Indexstand wären 20 Punkte oder 1000 Dollar Risiko umgerechnet.

Es schwirren überall Prozentangaben um uns herum, wenn wir Finanznachrichten sehen, wenn wir Fondsperformances beäugen oder wenn wir prüfen, wie sich unsere Aktie am Tag x entwickelt hat. Also ist es schon immer der natürliche Reflex von Tradern bei der Strategie-Entwicklung gewesen, Prozentwerte zu nehmen und zu glauben, damit fahre man am besten in dynamischen Märkten. Das Argument hierfür lautet dabei standardmäßig „Wenn der S&P 500 bei 20.000 Punkten steht ist 1% Veränderung ja etwas anderes, als wenn er bei 500 Punkten steht…“ und klingt zunächst vollkommen logisch. Doch Vorsicht! Wir sprechen über Futureshandel und dort gibt es, unabhängig davon, ob der S&P emini bei 200, 500, 1000 oder 20.000 Punkten notiert, einen sogenannten Tick- und Punktwert. Der Tickwert sind im S&P emini immer 12,5 Dollar und da es pro Punkt vier Ticks in diesem Future gibt, lautet der Punktwert immer auf 50 Dollar. Steigt der Preis von 1200 auf 1201 Punkte an, so gewinnt ein Trader 50 Dollar, wenn er „Long“ positioniert ist. Steigt der Markt von 20.000 auf 20.001 Punkte an, so ist es genau das gleiche. Das Kapital, was bewegt werden muss pro Punkt ist immer gleich, weil sich der Tickwert und damit der Punktwert nicht verändert.

 

Für mich ist das die Erklärung, warum nominale Stopps, oder wie wir es ausgedrückt haben, Dollar-Stopps bei zahlreichen Profi-Tradern, deren Handel auf statistischer Basis gründet, in den Systemen verankert ist und es selten bis nie prozentuale Stopps gibt. Für eine Stopp-Modifikation ist also weniger wichtig, ob der zugrunde liegende Markt sich vervielfacht oder gedrittelt, geviertelt oder ge-wasweißichtelt hat, sondern ob sich der Tick-/Punktwert verändert hat. Und das kann nur die Börse selbst als Änderung vornehmen. Achten Sie also darauf, wenn Sie systematisch traden wollen oder es bereits tun.

Hinweis in eigener Sache:

Aufgrund der zahlreichen Nachfragen zu diesem spannenden und äußerst lukrativen Bereich des News-Tradings gebe ich vom 01. bis 03. April 2017 erstmals ein exklusives Seminar, in dem es ausschließlich um Newstrading geht. Dort stelle ich insgesamt 6 konkrete Strategien für den Newshandel vor:

  • Pre FOMC Strategie (arbeitet vor dem FOMC-Announcement)
  • Post FOMC Strategie (arbeitet nach dem FOMC-Announcement)
  • NFP-Strategie (Setup auf die Nonfarm Payrolls)
  • Natural Gas Storage (Strategie für den Handel der jeweils donnerstags berichteten Lagerbestände im Erdgas)
  • WTI Crude Oil (Strategie für den Handel der jeweils mittwochs berichteten Lagerbestandsdaten)
  • Sondersituationen, wie Wahlen (Trump)

Detaillierte Informationen zu dem Seminar finden Sie hier:

https://www.realmoneytrader.com/seminar-newstrading-schnelle-hohe-profite-mit-system

 

 

 

Interessenkonflikt

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