Crash-Warnung auf Basis des Shiller KGV

Es ist mal wieder soweit: Die Crashpropheten haben lange gesucht und nun wieder eine neue Sau gefunden, die durchs Dorf getrieben wird. Es handelt sich um das Shiller KGV, ein Modell von Nobelpreisträger Shiller, welches die wahre Bewertung des Aktienmarktes besser indizieren soll als das herkömmliche Kurs-Gewinn-Verhältnis. Soweit so gut. In den letzten Wochen wurde eben jenes Shiller KGV immer wieder bemüht, um vor einem Crash zu warnen, der am Aktienmarkt bevorstehe. Es geht nicht darum, das Shiller KGV (CAPE) zu kritisieren. Es wurde von einem cleveren Menschen ausgearbeitet und hat absolut seine Berechtigung. Die Frage, die sich stellt ist, können Sie als Anleger oder Trader irgendeinen Nutzen aus der aktuellen Indikation ziehen, die einen Wert von 27,9 anzeigt?

Wenn 27,9 der mit Abstand höchste jemals erreichte Wert im Shiller KGV wäre UND wenn dieser zudem relativ präzise am Hoch des Aktienmarktes aufgetreten wäre, DANN und nur dann könnten Sie aktuell eventuell einen Nutzen daraus ziehen. Doch dem ist eben nicht so. Es gab Crashs, vor denen das der Höchstwert des Shiller KGV war. Doch in der Historie gab es auch drastisch höhere Indikationen. Wie die nachfolgende Grafik veranschaulicht erreichte das Shiller KGV den vermeintlich kritischen Wert von 28 bereits Ende 1997. Damals stand der S&P 500 bei etwa 940 Punkten.

Das Top im Bullenmarkt wurde mehr als 2 Jahre später und 600 Punkte höher markiert. Der Markt legte noch um mehr als 50% zu. Damals waren wir von negativen Zinsen so weit entfernt, wie Darmstadt 98 von der Deutschen Meisterschaft. Genau genommen notierte der breitgefasste S&P 500 Index in den darauffolgenden 19 Jahren nur zweimal ganz kurz unterhalb des Niveaus, auf dem seinerzeit der kritische Wert von knapp 28 im Shiller KGV erreicht worden war. Wer damals geshortet hat kam quasi nie wirklich ins Plus, wer damals Long gegangen war, war fast nie wesentlich im Minus.

Das bedeutet nicht, dass wir im Markt nicht jederzeit einen Crash bekommen könnten. Doch die Indikation ist viel zu schwach und zu wenig signifikant, als dass darauf basierend auch nur ansatzweise eine Wette (Position) eröffnet werden könnte. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin nicht pauschal bullish und auch nicht pauschal bearish. Mir ist es völlig egal, ob es steigt oder fällt, da ich beides handeln kann. Wir haben haufenweise Kennziffern, die in Extremzonen notieren, doch genau solche bis dahin historischen Extremwerte (z.B. Cashquote, Margin Debt etc.) wurden in der Vergangenheit immer wieder nach oben durchstoßen. Ein Blick auf den 10-Wochen-Forecast für den US-Aktienmarkt zeigt sogar das genaue Gegenteil: eine scharfe Rallye bis in den April hinein, speziell mit einer dynamischen Phase ab Mitte März.

Meiner Meinung nach sprechen die Fakten (z.B. neue Allzeithochs in den führenden US-Indizes, niedrige Zinsen und damit massive Liquiditätsflut) bislang alle eher für ein Fortschreiben des Trends. Sicher: Irgendwann wird es den nächsten Crash geben. Nur wenn es vorher noch 50% steigt, hat man rein gar nichts davon. Nicht ohne Grund lautet eine der wenigen wahrhaftigen Börsenweisheiten „Trade what you see“. Im Moment und für den skizzierten Zeitraum lautet bei mir persönlich die prinzipielle Devise „bei Schwäche kaufen“. Das wird sich erst ändern, wenn wir klare Shortsignale erhalten haben.

 

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Aufgrund der zahlreichen Nachfragen zu diesem spannenden und äußerst lukrativen Bereich des News-Tradings gebe ich vom 01. bis 03. April 2017 erstmals ein exklusives Seminar, in dem es ausschließlich um Newstrading geht. Dort stelle ich insgesamt 6 konkrete Strategien für den Newshandel vor:

  • Pre FOMC Strategie (arbeitet vor dem FOMC-Announcement)
  • Post FOMC Strategie (arbeitet nach dem FOMC-Announcement)
  • NFP-Strategie (Setup auf die Nonfarm Payrolls)
  • Natural Gas Storage (Strategie für den Handel der jeweils donnerstags berichteten Lagerbestände im Erdgas)
  • WTI Crude Oil (Strategie für den Handel der jeweils mittwochs berichteten Lagerbestandsdaten)
  • Sondersituationen, wie Wahlen (Trump)

Detaillierte Informationen zu dem Seminar finden Sie hier:

https://www.realmoneytrader.com/seminar-newstrading-schnelle-hohe-profite-mit-system

 

 

Interessenkonflikt

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