[RealMoneyTrader]: Livetrading-Room – Diese Strategie nutze ich freitags

Ich mache, was ich anderen beibringen: Traden! Und zwar hauptberuflich seit nunmehr 16 Jahren! Börsentäglich lasse ich interessierte und entwicklungswillige Trader via Webinarsoftware an meinem Livehandel transparent und in Echtzeit teilnehmen, zeige jeden Trade live und erkläre, welches Setup dahinter steht. Dabei bediene ich mich robuster (und nicht überoptimierter) Strategien, die einfache, aber zugleich starke Basiseffekte nutzen. Meine Strategien beinhalten üblicherweise die Elemente „Zeit“, „Preis“ und „Marktzustand/Volatilität“ als Filterkriterien, die zu einem Trade führen oder mich eben an der Seitenlinie halten.

Trade vom 28.12.2018

So handele ich an Freitagen und Montagen tendenziell den Bondmarkt nur auf der Longseite, wie im Screenshot des Livetradings vom 28.12.2018 zu sehen ist. Hier war ich zu 121`135 in den 10yr T-Notes Long eingestiegen, als diese ein Intraday-Kaufsignal generierten. Der Ausstieg erfolgte ganz bequem zum Handelsende der US-Kassazeit (22 Uhr) per halbautomatischem Flatbefehl. Ich muss dafür gar nicht am Rechner sein, sondern habe immer voreingestellt, dass der Broker um exakt diese Uhrzeit eine Verkaufsorder „market“ an die Börse schickt und somit den Trade glattstellt. Die Orderplatzierung hierfür erfolgt zur immer gleichen Zeit und die Trade-Schließung zum Handelsende ist auch standardisiert. In diesem Trade wurden 343 Dollar Gewinn (vor Gebühren) realisiert mit einer simplen Technik.

Abbildung: Original Screenshot des Livehandelskontos aus dem RealMoneyTrader Livetrading-Room

 

Die Strategie

„Zeit“: Retailtrader machen fast durchgängig den großen Fehler, sich einzig mit der Frage „zu welchem Preis“, aber nicht mit dem „Wann“ zu befassen. Wer aber an jedem Tag versucht, einen großen Trend zu erwischen oder aber auch jeden Tag und zu beliebigen Uhrzeiten antizyklisch agiert, der KANN UNMÖGLICH GELD VERDIENEN! Der Faktor Zeit als Filter ist eminent wichtig, denn ein Trader und seine Strategie(n) werden dann profitabel, wenn sie sich in den Zeiten des Rauschens, in Zeiten, in denen ein fundamentaler Basiseffekt (große Adressen kaufen oder verkaufen in einem bestimmten Zeitfenster oder unter bestimmten Bedingungen) aus dem Markt raus halten. Der fundamentale Basiseffekt für meine Bond-Strategie ist auf Freitage und Montage beschränkt. An diesen Tagen neigen Anleihenmärkte dazu, zu steigen. Also suche ich nur an diesen Tagen nach Longeinstiegen, an den anderen Tagen nicht. Würde ich das tun, so wäre der Effekt verwässert. Dienstag, Mittwoch und Donnerstag würden langfristig das aufzehren, was mir Montag und Freitag einbringen.

Abbildung: Intraday-saisonaler Chart von intradayseasonals.com

„Preis“: Retailtrader machen den Fehler, dass wenn man sie über solche fundamentalen Basiseffekte, solche Regelmäßigkeiten und statistischen Vorteile unterrichtet, sie beginnen zu glauben, es müsse ständig so laufen. Das ist natürlich hochgradig naiv. Ein solch simpler Effekt, wie die Stärke der Anleihenmärkte vor und nach dem Wochenende, ergibt sich, wie das obige Schaubild auch zeigt, über einen Zeitraum von 10-12 Jahre. Dabei werden Jahre sein, in denen der Effekt noch stärker als erwartet ist (positive Ausreißer) und aber auch Jahre, in denen er viel schwächer als erwartet ist und schlicht nicht vorhanden. Haben Sie schon mal über fünf bis zehn Jahre einen Ansatz konsequent durchgehandelt? Ist die Antwort „nein“, wissen Sie, warum sie noch nicht da sind, wo Sie sein möchten. Weil es eben nicht jeden Montag und jeden Freitag im Bondmarkt zu steigenden Kursen kommt benutze ich ergänzend einen Preisfilter. Ich möchte eine Intraday-Preisbestätigung recht früh im Handel sehen, so dass ich eine größere Signifikanz für einen Aufwärtstrendtag habe und auch noch genug Potenzial. Der zeitbasierte Ausstieg zum Handelsende ist fast immer weit besser, als wenn man feste Gewinnziele einbaut. Denn ich darf mir die Chance, dass einzelne Trades riesige Gewinner werden, nicht verbauen. Genau das tun übrigens Reatailtrader am Fließband, weil sie sich nicht mit den Eigenheiten und dem Auszahlungsprofil (wie kommt die Performance zustande) befassen.

Wer an dieser Stelle glaubt, jetzt sei es ganz leicht, Geld zu verdienen, irrt. Denn robuste Strategien haben nur moderate Optimierungsgrade, was bedeutet, dass so wenig wie möglich Parameter (Bedingungen für einen Trade) eingebaut sein sollten. Ist ein System mit dessen Filterkriterien zu spezifisch, so funktioniert es auch nur unter den „optimalen“ Marktbedingungen, verliert aber unter allen anderen. Ich möchte ruhig schlafen können und mit meinen Strategien nicht nur einen, sondern tausende Trades über Jahrzehnte hinweg machen. Also muss mein System vor allem robust für all jene Marktphasen sein, die eher ungünstig für den Ansatz sind. Im Fall meiner Bondstrategie sind das fallende Anleihenmärkte (steigende Zinsen), wie wir sie ab Ende 2015/Anfang 2016 hatten. Solch eine Phase wird mir in einem robusten, nicht überoptimierten System zwar kaum wesentliche Zugewinne bringen (was man durch Diversifikation leicht ausgleicht in einem Portfolio), aber viel wichtiger ist, dass sie mich nicht allzu weit zurückwirft, geschweige denn ruiniert.

Die Zinsen stiegen ab Ende 2015 vom historisch niedrigsten Niveau aller Zeiten an. Steigende Zinsen bedeutet die inverse Entwicklung in den Anleihenpreisen, sprich: fallende Bonds! In diesem Umfeld habe ich die Strategie nur sehr selektiv eingesetzt, da ich weiß, dass sie dort nur punktuell performt. Die nachfolgende Grafik zeigt die Equity der Montags-Strategie seit Anfang 2016.

Abbildung: Equity MondayBonds Strategie seit Anfang 2016

Retailtrader werden bei dieser Equity sagen „das ist ja grottenschlecht“, weil sie eine surreale Erwartungshaltung an das, was möglich ist, haben. Ein Profi wird a) verstehen, dass solche Phasen bedingt durch die Marktphasen ganz normal einmal in der Dekade auftreten und b) sehr positiv bemerken, dass die Strategie in dem ultimativ schlechtesten Umfeld überhaupt (Zinsen gehen von Null ausgehend nach oben, Bonds können daher nur einen Abwärtstrend hinlegen) lediglich 1500 Dollar von der vorherigen Performance eingebüßt hat. Es passiert also das schlechtest denkbare für meine Strategie, und sie bleibt nahezu unbeschadet. DAS ist, was mein Anspruch ist.

Profis vs. Amateure im Mindset

Merken Sie den gravierenden Unterschied zwischen Amateur-Denkweise und der von Profis? Profis haben immer das Überleben als oberste Priorität und die Risikoseite im Blick. Ihnen ist es egal, ob sie den Erwartungswert ihrer Strategie nach 3, 5 oder 7 Jahren getroffen haben (sprich Performanceschübe hatten), da sie ein Leben lang und vor allem breit diversifiziert mit dutzenden von Strategien/Märkten handeln. Der Retailtrader denkt (zu) kurzatmig, hat surreale Erwartungen (Eine gute Strategie soll gefälligst immer Geld verdienen und kurze Draw Downs haben). Deshalb sind Profis dauerhaft am Markt und Amateure kommen und gehen.

Equity-Trading

Verstehen Sie unbedingt folgendes: JEDE Strategie, und sei sie auch noch so gut, wird Phasen haben, in denen sie nichts abwirft. Diese Phasen hängen davon ab, wie das fundamentale Umfeld sich gestaltet und vor allem wie lange. Gerne wollen wir immer feste Zeitfenster haben und wissen, dass eine ungünstige Marktphase, ein Draw Down im System maximal so und so viel Monate andauern dürften. Aber die Wahrheit ist: Wenn die Notenbank die Zinsen 10 Jahre bei oder gar unter Null hält, bleibt ein Modus eben so lange bestehen für eine Strategie. Wenn die Zinsen über 10 Jahre wie irre steigen, dann wird solch eine Strategie eben über 10 Jahre ein schlechtes Umfeld vorfinden. Es dauert solange, wie es eben dauert, nicht solange, wie wir es gerne hätten.

Ich benutze, um die Strategien smarter einzusetzen und von länger anhaltenden Dürrephasen in der Performance nicht zu stark betroffen zu sein, sondern möglichst gleichförmige Equity-Verläufe zu haben, das sogenannte Equity-Trading. Diesem Thema habe ich in meinen Trader-Ausbildungen ganze Blöcke gewidmet und es immer wieder betont. Ich weiß aber, dass leider kaum jemand die Essenz und Wichtigkeit dieses Aspekts erkannt und respektiert hat. Was ich im Livetrading-Account mache ist folgendes: Ich dokumentiere die Equityverläufe (Gewinne und Verluste) jedes einzelnen Setups und rotiere zwischen den einzelnen Strategien. IN eine Strategie hinein (sprich, ich nehme deren Handel wieder auf) gehe ich, wenn es einen weit fortgeschrittenen Draw Down hatte und ich erwarten kann, dass jetzt wieder erfolgreichere Trades kommen. AUS einer Strategie heraus (sprich, ich reduziere die Positionsgröße oder pausiere es) gehe ich, wenn es überdurchschnittlich lange, überdurchschnittlich gut performt und somit eine Überrendite erwirtschaftet hat. Und genau das habe ich bei meiner Bondstrategie jetzt getan. Der Draw Down war dort jüngst soweit fortgeschritten (durch den Zinsanstieg), dass die Strategie nun wieder vor einer Performancephase stehen sollte. Also habe ich den Handel hier wieder intensiviert.

 

Zusammengefasst: Robuste Strategien MÜSSEN einfach gehalten sein. Dadurch haben sie in ungünstigen Marktphasen nur geringe Draw Downs, doch diese ziehen sich zeitlich schon manchmal etwas. Um dem entgegen zu wirken brauche ich ein Portfolio aus dutzenden robuster Strategien, die moderat korreliert sind oder idealerweise gar nicht. Und ich handele die Equity und nehme den Handel eines Setups nach längeren Draw Downs wieder intensiver auf. Wer statt auf solch simple Basiseffekte zu setzen, hochkomplexe Strategien strickt, wird damit vielleicht mal ein bis zwei Jahre viel verdienen, anschließend aber alles wieder verlieren!

Wenn Sie bei den 63% Performance im Jahr 2018 nicht dabei waren, haben Sie jetzt die Möglichkeit, sich für die Teilnahme am Livetrading-Room 2019 anzumelden. Sie sehen jeden Trade live, die Orderplatzierungen, die Kommentare etc. Und ich zeige immer wieder die Hintergründe und Techniken, so dass für die Teilnehmer auch über die bloße Performance hinaus ein enormer Mehrwert und Nutzen entstehen. Achtung: In Kürze erhöht sich der Preis!

 

 

 

 

 

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