Spread Trading: Das Wichtigste zu Spreads im Überblick
Wer an der Börse handelt, völlig gleich, ob er nun Aktien, Futures, CFD´s oder Hebelprodukte handelt, ob Rohstoffe, Anleihen oder Währungen sein Spekulationsobjekt sind, ist es gewohnt, die Richtung des betreffenden Marktes zu „erraten“. Es werden direktionale Wetten eingegangen, die entweder aufgehen oder nicht. Was in Deutschland wenig verbreitet ist, bei professionellen Tradern, speziell in den USA, aber ein sehr profitables und natürliches Instrument der risikoarmen Spekulation ist, sind Spreads (Spread Trading).
Was ist ein Spread?
Ein Spread ist die Differenz zwischen zwei Preisen von unterschiedlichen Märkten oder ein- und demselben Markt, jedoch mit unterschiedlichen Kontraktmonaten. Vielleicht weniger abstrakt ist der Begriff Ratio – und nichts anderes ist ein Spread. Er indiziert das Verhältnis zweier Preise zueinander.
Korrelationen sind zwingende Voraussetzung
Es ist unerlässlich, dass bei der Konstruktion eines Spreads zwei fundamental miteinander verwobene Märkte, die eine logische Korrelation aufweisen, genommen werden. Willkür hat hier keinerlei Platz! Bei Aktien macht beispielsweise ein Spread zweier Unternehmen aus dem gleichen Segment prinzipiell Sinn. Das könnten zum Beispiel Airbus und Boeing sein oder BP und Shell. Bei Rohstoffen sind die wirklich fundierten Spreads meist aus dem gleichen Sektor, zum Beispiel den Energies (Rohöl vs Heizöl oder Heizöl vs Benzin), die aber unterschiedliche wirtschaftliche Verwendungszwecke haben.
Die beiden „Legs“
Ein Spread besteht immer und zwingend aus einer Longposition auf den Markt, den man relativ stärker erwartet, und einer Shortposition auf jenen Markt, den man relativ gesehen schwächer erwartet. Die beiden Pendants bezeichnet man im Fachterminus als sogenannte „Legs“ (Beine). Die beiden Positionen werden zeitgleich eingegangen und üblicherweise auch zeitgleich geschlossen. Es ist fast immer so, dass eine der beiden Positionen verliert und die andere gewinnt. Der Gewinn aus der Gewinnerposition kompensiert aber im Normalfall (wenn man richtig liegt) den Verlust aus der Verliererposition über.
Vorteil von Spreads
Ein wesentlicher Vorteil von Spreads ist, dass man keine Richtungswette, sondern eine marktneutrale Spekulation eingeht. Wer beispielsweise einen Spread mit Gold Long vs. Silber Short eingeht, dem kann es egal sein, ob die beiden Metalle insgesamt steigen oder fallen. Wichtig ist nur, dass Gold relativ gesehen stärker ist, als Silber. Für mich bieten Spreads eine tolle Chance, marktneutral Geld zu verdienen nach dem Prinzip der relativen Stärke. Aufgrund meiner 23-jährigen Vollzeit-Handelserfahrung löse ich Spreads, die nicht aus sich heraus profitabel wurden, mitunter an signifikanten Punkten einseitig auf. Diese Variante setzt aber zwingend viel Erfahrung voraus. Wer also noch unerfahren mit dieser Art des Tradens ist, sollte hier nicht ins Blaue hinein schießen. Es gibt zudem die einzigartige Möglichkeit im Futuresbereich einen Intramarket-Spread zu handeln. Während Gold vs. Silber oder Rohöl vs. Heizöl Intermarket-Spreads sind, bezieht sich ein Intramarket-Spread auf ein- und denselben Markt, jedoch auf unterschiedliche Liefermonate. Wenn die Terminstruktur außergewöhnlich starke Differenzen zwischen einem Frontmonat und einem hinteren Monat aufweist, kann es Sinn machen, auf ein „sich wieder annähernd“ zu setzen. Die Terminstruktur von Erdgas (Natural Gas) weist beispielsweise aktuell eine große Differenz zwischen dem Mai-Kontrakt und dem Dezember-Kontrakt auf. Der Mai notiert aktuell bei 2,025 und der Dezember bei 2,575 Dollar. Der Spread beträgt also 55 US-Cent.
Ob die Differenz historisch betrachtet groß ist oder normal, können wir im nächsten Schritt anhand eines historischen Spread-Charts zwischen Mai 2020 und Dezember 2020 sehen. Hier wird schnell klar, dass der Frontmonat (Mai) gegenüber dem Backmonat (Dezember) exorbitant niedrig notiert. Wenn ich nun darauf setzen möchte, dass sich diese enorme Preisdifferenz wieder etwas verringert, dann kaufe ich den Mai-Kontrakt (Long) und verkaufe gleichzeitig (Short) den Dezember-Kontrakt. Wenn die Differenz <55 Cent wird, verdiene ich Geld, weitet sie sich indes auf mehr als 55 Cent aus, so verliere ich Geld.
Bedingt durch Konsum- und Angebotsphasen innerhalb eines Kalenderjahres (z.B. wird Heizöl klassisch im Winter nachgefragt) ergeben sich typische Muster, die man saisonal darstellen kann – auch innerhalb eines Spreads. Ich kann Spreads also auch saisonal handeln. Die folgende Chart-Grafik illustriert den saisonalen Durchschnittsverlauf zwischen dem Mai- und dem Dezember-Kontrakt von Erdgas (Grün & Rot). Naturgemäß wertet der Mai relativ zum Dezember ab April/Mai auf.
Eine weitere Verwendungsart von Spreads kann das Verbessern des Timings für einen spezifischen Markt sein. Ich nutze beispielsweise die Gold/Rohöl-Ratio, um meine Trades im WTI Crude Oil besser zu timen. Die simple Regel lautet: kaufe WTI Crude Oil, wenn die Gold/Rohöl-Ratio bei ca. 29 oder höher steht. Das ist ein sehr logischer Spread, da Rohöl DER Hauptinflationstreiber in der Wirtschaft ist, und Gold als DER Inflations-Hedge verstanden und genutzt wird. Wenn also der Spread sehr hoch ist (wie aktuell), dann preist Gold bereits eine erhebliche Inflation ein, und es ist zunehmend wahrscheinlicher, dass Rohöl aufwertet. Umgekehrt nutze ich dieses Verhältnis der beiden Märkte übrigens NICHT!
Spreads, die ich bevorzugt handele, sind in erster Linie folgende:
10yr T-Notes vs. T-Bond, Heating Oil vs. Gasoline, WTI vs Heating Oil, WTI vs Gasoline, Soybean Crush Spread (Soybeans vs. Soybean Oil & Soybean Meal), Corn vs Soybeans, aber auch GBP/USD, EUR/USD und JPY/USD. Ja genau – falls es Ihnen bislang nicht bewusst war: Währungstrader sind Spread-Trader. Sie verkaufen eine Währung und kaufen gleichzeitig eine andere. Umso absurder ist es, dass mal ein Forextrader zu mir sagte, Spread-Trading sei Nonsens. Das wäre in etwa so, wie wenn ein Arzt behaupten würde, Medizin sei Schwachsinn.
In dem folgenden Video habe ich die wichtigsten Punkte zum Thema Spread-Trading nochmals zusammengefasst: https://www.youtube.com/watch?v=H2TmTwIXOHI
Alle Spread-Trades und sämtliche andere Trades live, transparent und mit Echtgeld können von den Teilnehmern meines seit 2013 bestehenden Livetradingrooms verfolgt werden. Im Durchschnitt habe ich hier 40% Performance per anno erhandelt. Als wahrscheinlich einziger Anbieter bieten wir eine Geld-Zurück-Garantie an, die an die Performance gekoppelt ist. Wenn es mir nicht gelingt, binnen der Teilnahmedauer des einzelnen Kunden, mindestens die Abogebühr von 1449 Euro als Profit zu erhandeln, dann wird der volle Betrag erstattet. Infos & Anmeldung hier: https://www.realmoneytrader.com/shop/livetrading-room/1-jahr-livetrading-room-inkl-geld-zurueck-garantie/
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