[RealMoneyTrader]: Beliebte Indikatoren im Backtest: SMA Crossover (10/30)

 

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Information: Grundlage für unsere Backtests ist der S&P emini auf Tagesbasis. Unsere Backtests reichen etwa 20 Jahre zurück. Die Backtests wurden fachmännisch von einem erfahrenen Programmierer und unter meiner Anleitung vorgenommen. Dabei wurde sorgfältig und gründlich gearbeitet. Dennoch empfehlen wir Ihnen, idealerweise eigene Untersuchungen Ihrer favorisierten Systematik vorzunehmen, ehe Sie mit echtem Geld handeln oder eine Strategie verwerfen.

 

Die ursprünglichen Einstellungen bei unserem ersten Testlauf:

Mit Stochastik-Einstellungen Periodenlänge 14, slowing 3.
Long, wenn die Stochastik die 20er Linie von unten nach oben kreuzt.
Short, wenn die Stochastik die 80er Linie von oben nach unten kreuzt.

Abbildung 1: Tageschart des S&P emini mit der Stochastic als Signalgrundlage

 

Die Equity für das klassische Stochastic-System schaut gegenüber unserem letzten Indikator-Test im SMA Crossover schon besser aus. Man erkennt, dass hier etwas profitables dahinter steckt. Im Gegensatz zum SMA Crossover, den wir jüngst thematisiert hatten, kann die Stochastic aus starken Trendphasen, wie der Baisse 2000-2002 und dem Bullenmarkt ab 2009 ein wenig profitieren. Man erkennt jedoch auch gleich das Problem dieses Indikators: Es sind ideale Marktbedingungen, die das Instrument benötigt, um Performance zu machen. In schwachen bis mittelstarken Trends mit wildem hin und her oder in Seitwärtsphasen ist damit kein Blumentopf zu gewinnen. Das Problem wird für den Retail-Trader mit wenig Erfahrung sein, sich dieses Makels bewusst zu sein und in den Nicht-Performance-Phasen konsequent weiter zu handeln. Erfahrungsgemäß ziehen gerade weniger erfahrene Börsianer einen Ansatz mit solchen Eigenheiten in der Equity kaum angemessen lange durch.

Abbildung 2: Equity der Stochastic als System im S&P emini Tageschart von 1998 bis Ende 2017

 

Die Kennziffern machen insofern Mut, als man bei einem Profit-Factor von 1,30 definitiv weiterforschen kann, und aller Voraussicht nach auch einen stabilen Parameterbereich finden wird.

 

Abbildung 3: Performance-Kennzahlen des Stochastic-Systems

 

Was mit „stabiler Bereich“ gemeint ist, erläutere ich Ihnen anhand des nächsten Schaubilds. Das Diagramm zeigt die Resultate verschiedener Parameter-Kombinationen an. Während bei der Systementwicklung und in Backtests wenig erfahrene Trader den Fehler machen, nach der höchsten Spitze, sprich der nominal profitabelsten Parameter-Kombination zu suchen und diese auszuwählen, ist es für ein dauerhaft funktionstüchtiges System eminent wichtig, darauf zu achten, dass der Bereich um die gewählte Parameter-Kombination auch ähnlich gute Ergebnisse liefert. Denn nur dann ist die Systematik gegen Veränderungen im Markt (zB der Schwankungsbreite/Vola) nicht anfällig und kann als robust bezeichnet werden. Was zum Beispiel sofort hervorsticht sind die hohen Banken bei der Kombination „Periode 5“ (rechts Achse) und „Slowing 20“ (links Achse). Doch bereits wenn die Periodeneinstellung auf 6 oder 7 verändert wird, verschlechtert sich das Ergebnis drastisch. Trotz der vermeintlich hohen Ergebnisse in der getesteten Vergangenheit würde ein erfahrener Trader solch eine Strategie-Kombination niemals auswählen.

Um es Ihnen mal ganz greifbar zu erklären, warum ein stabiler Bereich wichtig ist, wie wir Ihnen hier bei der Kombination „Periode 20“ und „Slowing 7“ und umliegend haben, stellen Sie sich vor, statt Periodeneinstellungen geht es um eine Stopp/Ziel-Kombination für eine Handelstechnik. Sagen wir, das beste Ergebnis für die Vergangenheit würde die Kombination „Stop-Loss 1000 Dollar“ und „Ziel 800 Dollar“ bringen. Wenn in einem Diagramm, wie dem obigen, rund um die beste Parameter-Kombination die anderen Balken stark abfallen, dann sagt das aus, dass bei einer Veränderung der Markt-Volatilität, das Ergebnis drastisch schlechter wird. In der ausgewählten Kombination haben dann viele Trades gerade so das Gewinnziel getroffen und/oder sind um Haaresbreite am Stop-Loss vorbei geschrammt. Verändert sich der Markt (und das wird er), so werden Targets seltener erreicht und Stopps öfter gerissen. Daher ist unbedingt ein hochgelegenes Plateau zu suchen, wie es um die Parameter-Kombination 20 (7) der Fall ist.

Die Kapitalkurve schaut dann wie folgt aus:

Abbildung 5: Equity des Stochastic-Systems mit Parameter-Kombination 20 (7)

Auch wenn wir hier einen ordentlichen Gewinn und inzwischen einen Profit Factor von 1,38 haben, würde ich diese Systematik nicht zur Grundlage meines Handelns machen. Es gibt, wie man sehen kann, nur eine einzige Performance-Phase: 2007-2008. Die restliche Zeit läuft es allenfalls seitwärts in der Equity. Solche Untersuchungen zeigen immer wieder, was das eigentlich zu behebende Problem für einen Trader ist: Die Unterscheidung der einzelnen Marktphasen, Trends zu antizipieren und von den Range- und Niedrigvola-Phasen zu separieren. Im Bewusstsein, dass das der Knackpunkt im Trading ist, habe ich vor vielen Jahren mit dem WolVol einen eigenen Indikator entwickelt, der Trendphasen VOR deren Beginn antizipiert und mich in ungünstigem Umfeld weitestgehend raushält.

 

Fazit: Die Stochastic braucht extrem dynamische, und schnell laufende Trends, um wirklich Geld zu verdienen. Meist bieten Crashs und Baisse-Bewegungen hier eine gute Grundlage. Doch wie erkennt ein Trader, wann eine Baisse beginnt und wann es sich nur um einen stinknormalen Rücksetzer in einem Bullen- oder Seitwärtsmarkt handelt? Wer mit der Stochastic als Signalgeber agiert muss mitunter viele Jahre geduldig warten. Und mit „viele“ sind teilweise 5 bis 7 Jahre gemeint!

 

 

 

 

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