[RMT Trading-Psychologie]: Trading-Psychologie – brauche ich das?
Nachdem Sie einige Artikel von mir gelesen haben oder sonst wo mit dem Thema Trading-Psychologie in Kontakt kamen, denken Sie vielleicht: Wozu brauche ich Psychologie? Alles was mir fehlt, ist ein System, das kontinuierlich gewinnt. Dann klappt der Rest von alleine. Falls Sie seit Jahrzehnten an den Märkten aktiv sind, sie im Durchschnitt deutlich positive Renditen erwirtschaften und in schlechten Marktphasen wenig verlieren, dann haben Sie sich wahrscheinlich intuitiv die nötigen psychologischen Eigenschaften angeeignet, die zum langfristigen Börsenerfolg notwendig sind. Dann liefern meine Beiträge wahrscheinlich tatsächlich keinen großen Mehrwert für Sie.
Falls Sie noch nicht nachhaltig profitabel sind und denken, dass das richtige System alle Ihre Probleme auf einen Schlag löst, möchte ich Ihnen zeigen, dass für Sie Ihre Psyche sehr wohl relevant ist. So wie es Hunger und Durst als biologische Grundbedürfnisse gibt, gibt es auch psychologische Grundbedürfnisse. Der Psychologe Klaus Grawe hat auf dem Gebiet Neuropsychologie wichtige Arbeit geleistet. Jeder Mensch hat ein Bestreben nach
- Selbstwerterhöhung bzw. Selbstwertschutz
- Kontrolle
- Bindungen bzw. Zugehörigkeit
- Lustgewinn und Unlustvermeidung
Bei der „Suche nach dem heiligen Gral“ im Trading lassen sich Händler unbewusst von diesen psychologischen Grundbedürfnissen leiten. Sie suchen ein System, bei dem Sie
- Möglichst oft recht haben (Selbstwertschutz)
- die Verluste gering und klein sind (Kontrolle)
- sie möglichst nicht alleine dastehen (Zugehörigkeit)
- sie (fast) nur gewinnen (Lustgewinn)
Leider stehen sie sich damit selbst im Wege, denn sie suchen etwas, das es nicht gibt. Selbst Profis mit jahrzehntelanger Erfahrung und Ressourcen, die die des Retail-Traders um ein weites übertreffen, schaffen das nicht. Wer mir nicht glaubt, kann sich dazu gerne folgendes kostenloses Trading Insights Webinar ansehen:
Die Besten der Besten – Welche Renditen erzielen sie? | Trading Insights – Teil 22
https://www.youtube.com/watch?v=mC-lu7ON4_E
Langfristiger Börsenerfolg erfordert, dass man in der Lage ist, entgegen seinen psychologischen Grundbedürfnissen zu handeln. Das ist meiner Meinung nach nur möglich durch entweder sehr viel Zeit (mindestens 5-8 Jahre) und kontinuierliche Selbstreflexion, oder durch psychologische Unterstützung.
Literaturempfehlung: Neuropsychotherapie. Klaus Grawe (2004). Göttingen: Hogrefe.
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