Capped Bonuszertifikate

Neben den klassischen Bonuszertifikaten existieren eine ganze Reihe an Abwandlungen, z.B. Capped Bonuszertifikate:

Bei Capped Bonus-Zertifikaten (teilweise im Markt als Bonus Step Up Zertifikate benannt) handelt es sich um klassische Bonuszertifikate, welche mit einem Cap (Höchstkurs) versehen sind. In diesem Fall liegt der Höchstkurs in den meisten Fällen auf Höhe des Bonus-Levels. Es ist allerdings auch möglich, dass der Cap über dem Bonuskurs notiert.

Ein Beispiel für Capped Bonuszertifikate:
Ein Capped Bonuszertifikat auf eine Aktie, welche bei 100 Euro notiert. Das Barriere-Level liegt bei 80 Euro und der Bonuskurs bei 130 Euro. Beim klassischen Bonuszertifikat würden Sie nun bei einem Anstieg über den Bonuskurs 1 zu 1 partizipieren. Dies ist bei dem gecappten Bonuszertifikat (Bonus Step Up Zertifikat) nicht der Fall. Hier wird der potentielle Gewinn limitiert. Angenommen in unserem Beispiel läge der Cap bei 130 Euro. Dies bedeutet nun, dass Sie über 130 Euro nicht mehr an weiter steigenden Basiswertkursen teilnehmen. Liegt der Höchstkurs beispielsweise bei 140 Euro, partizipieren Sie noch bis 140 Euro mit, darüber nicht mehr.

Oftmals werden gecappte Bonus Zertifikate (Bonus Step Up Zertifikate) auf Indizes und Aktien herausgegeben, welche keine oder nur geringe Dividenden ausschütten. Dadurch ist es dem Emittenten nicht möglich ein Bonus-Level zu finanzieren. Der Cap bedeutet in der Strukturierung des Capped Bonus Zertifikats, dass ein Call Optionsschein mit Basispreis gleich dem Höchstkurs (Cap) verkauft wird (aus Sicht des Anlegers). Durch den verkauften Call Optionsschein erhält der Emittent also noch dieses Geld der verkauften Call Option und kann diese Prämie dazu verwenden, dass Bonus- und Barriere-Niveau finanzieren zu können. Da diese Wertpapiere mit einem Höchstkurs versehen sind, haben Sie im Gegensatz zu den klassischen Bonuszertifikaten auf den selben Basiswert eine bessere Bonusrendite. Ob es Sinn macht oder nicht auf eine Performancechance zu verzichten, hängt von Fall zu Fall ab. Da Bonus Step Up Zertifikate aber meist nur ein bis zwei Jahre laufen, ist es aber in den meisten Fällen ratsam auf die gecappte Variante auszuweichen, da wie gesagt dadurch eine bessere Bonusrendite erzielt werden kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Basiswert deutlich über den Höchstkurs ansteigt ist dabei relativ unwahscheinlich.

Fällt der Basiswert einmal unter die Barriere erhalten Sie wie auch beim klassischen Bonuszertifikat in den meisten Fällen den Basiswert (bei Aktien) geliefert. Aber Achtung: Steigt der Basiswert in der Folge wieder über das Bonus-Level hinaus an, wird Ihnen der Basiswert nicht geliefert, sondern Sie erhalten dann einen Barausgleich in Höhe des Caps. Der Höchstkurs ist also in diesem Fall weiterhin aktiv, da der verkaufte Call erst zum Laufzeitende verfallen kann und während der Laufzeit weiterhin aktiv ist.