[RealMoneyTrader]: Was Trader von den besten Hedge-Fonds lernen können!

Nur ein Bruchteil der an der Börse aktiven Trader verdient am langen Ende Geld. 20 Jahre Trading-Erfahrung und inzwischen zirka 15 Jahre als Mentor für andere Trader haben mir den Hauptgrund für die sehr niedrige Erfolgsquote von weniger als fünf Prozent sehr genau aufgezeigt: Zwar haben alle einhellig das Ziel, eine Performance zu machen, von der sie Leben können oder ihren Lebensstandard drastisch verbessern, jedoch befasst sich nur ein kleiner Teil von ihnen auch damit, wie der Weg zu großer Performance ausschaut und was diese zwangsläufig voraussetzt. Wenn man etwas lernen will, ist es stets ein guter Weg, sich an den Besten zu orientieren und wie es bei ihnen abläuft. Tradern, die ich ausbilde, rate ich deshalb grundsätzlich, sich a) mit der Vita legendärer und sehr erfolgreicher Investoren (und Trader) zu befassen. Darüber hinaus sollen sie aber auch lernen, wie die Top-Performances der besten Adressen im Bereich von Hedge-Fonds und Managed Accounts zustande kommen. Genau das möchte ich heute auch mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, tun. Denn daraus ersehen Sie exakt die wichtigsten Parameter für ein erfolgreiches Vermögensmanagement.

Kapitaldecke

In der Spalte „Minimum Account“ ist für die besten aktiv gemanagten Hedge-Fonds (laut Barclay-Hedge) aufgeführt, welche Mindestkapitalanforderung es für Sie als Kunde gibt. Es ist die Mindestsumme, die Sie investieren müssen, um an deren Performance zu partizipieren. Sie sehen, dass dort kaum Adressen überhaupt eine Partizipation ermöglichen bei einem Engagement im fünfstelligen Bereich. 100k aufwärts ist üblich, nicht selten liegt die Untergrenze bei einer halben Million. Die Gründe hierfür sind einfach: Wer wenig Kapital hat, für den schlagen die Kosten zu stark zu Buche, womit eine geringere Performance gegenüber besser kapitalisierten Adressen das Resultat wäre. Zudem verursachen erfahrungsgemäß die Unterkapitalisierten einen enormen Supportaufwand, bringen aber kaum Einnahmen für die Verwaltungsgesellschaft und sind zudem noch jenes Klientel, das sehr anstrengend ist (weil es vermutlich mit Geld spekuliert, welches nicht zu spekulativen Zwecken vorgesehen war). Und nicht zuletzt geht es natürlich darum, Schwankungen auszuhalten. Und das geht mit wenig Volumen einfach nicht.

Herausragende Performance ist schwer und braucht Zeit

Was Sie an dieser Tabelle nicht sehen, aber was ersichtlich wird, wenn man sich die einzelnen Hedge-Fonds und deren Equity betrachtet, ist, dass die Top-Performances mit 4-stelligen Prozentwerten nicht binnen weniger Monate, sondern über einen sehr langen Zeitraum zustande kamen. Nicht selten waren das 10 Jahre und mehr.  Nun stellen Sie sich einfach einmal die Frage, ob Sie einen solchen Planungshorizont haben und die nötige Geduld? Wenn die Antwort nicht „Ja, selbstverständlich“ lautet, wissen Sie, warum Sie es bislang möglicherweise noch nicht zu einem Tenbagger gebracht haben: er braucht einfach Zeit! Was Sie jedoch aus der Tabelle sehen: Selbst unter den besten Adressen kriegen es nicht viele hin, das Kapital zu verzehnfachen. Sollten Sie genau das aber als Mindestanforderung an sich oder einen Ansatz, den Sie handeln, haben, dann wäre jetzt der Zeitpunkt, um zu hinterfragen, ob diese Erwartungshaltung nicht völlig an der Realität vorbei geht.

Große Performance = große Draw Downs

Gerade und speziell im Retail-Bereich wird hartnäckig der Irrglaube gepflegt, es könne eine überdurchschnittliche Performance erzielt werden, ohne vorübergehenden Schwankungen (Draw Downs) ausgesetzt zu sein. Im Retailbereich handeln einige Anbieter gar nicht mit echten Konten, sondern führen Dispolisten, andere sind nur ein paar Jahre dabei. Daher wird den potenziellen Kunden das Glauben gemacht. Daher lassen Sie uns auch hier der Realität ins Auge blicken. Silver & Partners hat beispielsweise eine 12-Monats-Performance von 117 Prozent, aber liegt anno 2018 bis dato 25% hinten. DAS ist normal, auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen! Kinetics Fund machte in der Historie eine Rendite von insgesamt 440%. Das finden Sie sicher ansprechend und würden einsteigen, nicht wahr?! Dann müssen Sie aber auch damit leben, dass es auf dem Weg zu den 440% einen Draw Down von 76%!!! gegeben hat. Im Durchschnitt liegt der Draw Down bei Hedge-Fonds, die dreistellige Performances erzielen bei knapp 28%. Nun haben Sie die Gelegenheit, sich selbst und Ihre Einstellung zu hinterfragen. Wenn für Sie bei 28% Draw Down die Alarmglocken schrillen, dann haben Sie eine völlig falsche Erwartungshaltung. Sie sind dann besser aufgehoben bei Sparbuch, Festgeld & Co, werden aber niemals die Performance machen, von der Sie bislang dachten, dass sie Ihr Ziel sei!

 

Abbildung: Übersicht der besten Hedge-Fonds laut Barclay-Hedge (Quelle: www.barcleyhedge.com)

Fazit: Mögen Ihnen Papertrader auch noch so rosarote Bilder von der Art und Weise malen, wie große Performances zustande kommen. Das hier zeigt die Realität. Sicher gibt es, wie überall, auch hier absolute Ausnahmen. Nur halten Sie es für eine solide Herangehensweise, zu hoffen, dass Sie eben diese eine Ausnahme sind? Oder ist es besser, eine geerdete, realistische Erwartung zu haben und darauf gründend eine ernsthafte Chance zu bekommen, Geld zu verdienen?

 

 

 

 

 

 

 

 


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