Studie: S&P emini – DANN kommen die starken Bewegungen intraday

Eine essentielle Erkenntnis für einen Trader ist, zu wissen, dass nicht jeder Zeitpunkt gleich gut ist für einen Trade. Ein entscheidender Schritt hin zu mehr Profitabilität und Stabilität innerhalb des eigenen Trading ist daher das Separieren der „guten“ von den „schlechten Zeiten“. Es gibt meist fundamentale Gründe für komprimiert auftretende Zeiten, in denen sich ein Markt bewegt. Jedoch sind nur wenige Märkte sehr konstant in den Zeitfenstern. In vielen Märkten treten Intraday-Phänomene an ein, zwei oder auch mal drei Tagen auf. Doch kaum ein Markt weist für praktisch jeden Handelstag einer Woche das gleiche Zeitfenster für starke Bewegungen auf. Im S&P emini ist dies aber erfreulicherweise der Fall, wie wir bei unserer statistischen Analyse der unterwöchigen Bewegungen mit Hilfe unseres RW Seasonal Modells herausfanden.

Bei der Betrachtung des Intraday-Saisonalen Charts wird schnell eine schöne Regelmäßigkeit deutlich, die Frühaufsteher unter den Tradern nutzen können. Der Großteil der Preisversatzes, den der S&P emini an einem Handelstag macht, stammt aus den frühen Morgenstunden. Genau gesagt setzen die stärksten Bewegungen im Durchschnitt morgens zwischen 6 und 8 Uhr unserer Zeit ein.

Montags endet die starke Bewegung im Durchschnitt gegen 15 Uhr und es passiert oftmals nicht mehr viel. Dienstage haben Häufungspunkte, die sich für (Teil)Ausstiege anbieten um 13.30 Uhr und 22.00 Uhr. Für den Mittwoch sind Häufungspunkte für (Teil)Ausstiege um 12.30 Uhr und 21 Uhr auszumachen. Das Gleiche gilt auch für Donnerstage, die insgesamt positive Handelstage sind und im langfristigen Durchschnitt den größten Anteil an der unterwöchigen Performance haben. Der Freitag zeigt einen Häufungspunkt um 13.30 bis 14 Uhr. Der restliche Tag bringt durchschnittlich nicht mehr allzu viel.

 

Abbildung 1: RW Intraday-Seasonal mit den Startzeiten für die stärksten Bewegungen (von 1998-2018)

 

Mehr als 100% der gesamten Zugewinne, die der Montag im Durchschnitt über den gesamten Intradayhandel aufweist, stammen aus der Zeit von 6 bis 15 Uhr. Ja, über 100%. Denn wer um 0 Uhr zur Handelseröffnung einsteigen und um 23 Uhr aussteigen würde, macht weniger Gewinn, als jener, der von 6 bis 15.30 Uhr investiert ist.

Abbildung 2: Der bewertete Intradayverlauf von Montagen im S&P emini

 

An Dienstagen entstammen 72% des gesamten Intraday-Zugewinns aus der Zeit von 6 bis 14 Uhr und 100% aus der Zeit von 6 bis 21.30 Uhr. Dienstage sind gute Tage, um ganztags Long zu sein, vornehmlich, wenn der Markt an den Tagen zuvor einen leichten Rücksetzer gemacht hat.

Abbildung 3: Der bewertete Intradayverlauf von Dienstagen im S&P emini

 

Auch zur Wochenmitte lässt sich das Phänomen klar erkennen, dass der Preisversatz Intraday zu 100% aus der Zeit von 6 bis 13 Uhr stammt.

Abbildung 4: Der bewertete Intradayverlauf von Mittwochen im S&P emini

 

Die beste Ausbeute an Donnerstagen macht ein Trader, wenn er zwischen 6 und 22 Uhr investiert ist. Dieses Zeitfenster lässt sich wiederum in zwei Performance-Perioden unterteilen, von denen die erste von 6 bis 12.30/13 Uhr und die zweite von 18 bis etwa 22 Uhr reicht.

Abbildung 5: Der bewertete Intradayverlauf von Donnerstagen im S&P emini

 

Während der Donnerstag durchaus dazu taugt, über einen langen Zeitraum investiert zu sein, um die Intraday-Tendenz optimal auszureizen, zeigt der Freitag lediglich am Vormittag eine gute Performance-Zeit. Zwischen 6 und 14 Uhr wird im Durchschnitt der gesamte Intraday-Zugewinn erzielt.

Abbildung 6: Der bewertete Intradayverlauf von Freitagen im S&P emini

 

Begründen lässt sich dieses Phänomen mit dem Zusammentreffen von Ende des asiatischen Handels (Tagesende und Tagesanfang bringen oft Dynamik) und dem bevorstehenden Beginn in Europa, wo ab 8 Uhr gehandelt wird. Besonders positiv ist die Stetigkeit über alle Wochentage.

 

Fazit: Für Daytrader hat im S&P emini Morgenstund wahrhaft Gold im Mund. Es bietet sich an, diese statistische Auffälligkeit auszunutzen durch regelmäßige, systematische Trades in der Zeit zwischen 6 bis 8 Uhr.