Soft-Commodities sind spezielle, teilweise sehr eigene Märkte im Bereich der Rohstoffe. Im Gegensatz zu zum Beispiel Mais und Weizen, was in vielen Regionen der Welt angebaut wird und wo vergleichsweise schnell auf einen Nachfrageschub reagiert werden kann, brauchen Soft Commodities wie Kakao, Kaffee und auch Zucker ein spezifisches Klima und werden komprimiert in bestimmten Regionen des Erdballs angebaut, da nur dort ideale klimatische Bedingungen vorherrschen. Die Pflanzen brauchen je nachdem, von welchem Markt wir sprechen, zwischen drei und fünf Jahren, von der Pflanzung bis sie voll abgeerntet werden können. Entsprechend eruptiv und ausgeprägt können die Preisbewegungen in Soft-Commodities ausfallen. Die meisten Soft-Commodities sind produzenten-dominierte Rohstoffe an den jeweiligen Terminbörsen. Das macht sie gut handelbar nach dem Commitment of Traders Report, schlägt sich aber auch in den Intraday-Entwicklungen nieder. Wenn man die Frage beantworten will, warum es bestimmte Intraday-Effekte in Märkten wie Coffee oder Cotton No.2 (Baumwolle) gibt, dann lautet die Antwort: „Weil die Produzenten regelmäßige Aktionen am Markt vollziehen, um ihre Bestände abzusichern“. Mit allen Rohstoffen gemein haben aber auch Soft-Commodities, dass die oberen Umkehren nach einem Bullenmarkt V-förmig verlaufen, während untere Umkehren nach einem Bärenmarkt vielmehr sehr, sehr langatmige Bodenbildungsprozesse darstellen. Wer diese Märkte handeln möchte, der schöpft das enorme Potenzial nur aus, wenn er sie versteht und entsprechende Ausdauer mitbringt.