Wie kaufe und verkaufe ich?

Wir haben bereits die Existenz von Börsen und deren Sinn besprochen, gingen anschließend darauf ein, welche (für uns relevanten) Börsen es gibt und wo welche Märkte gehandelt werden können. Nun widmen wir uns der Frage, wie denn der Kauf und Verkauf von Wertpapieren abgewickelt wird.

Um ein wie auch immer geartetes Wertpapier an einer Börse kaufen oder verkaufen zu können, brauchen Sie einen Zugang zu dieser Börse. Diesen Zugang bietet Ihnen ein sogenannter Broker. Sie brauchen also ein Handelskonto bei einem Broker, der den Handel jener Produkte anbietet, die Sie handeln möchten. Hierzu ist anzumerken, dass es Broker gibt, die sich typischerweise auf eine oder zwei Produktgattungen spezialisiert haben. Broker, die den Handel aller Produkte uneingeschränkt anbieten, gibt es kaum. Sie sollten sich also vor der Wahl eines Brokers bewusst darüber werden, was genau Sie handeln wollen und können. Die Vor- und Nachteile der einzelnen Produkte thematisieren wir im nächsten Artikel (Querverweis auf „Produkte“).

Beinahe jeder Broker bietet Demoversionen an, um die Plattform kennenzulernen und zu testen. Nutzen Sie diese unbedingt und suchen Sie auch nach Schulungsmaterial in Form von Videos oder PDF, welches Ihnen die Orderaufgabe und die Bezeichnungen des jeweiligen Brokers näherbringt. An den Börsen selbst gibt es allgemein gültige Bezeichnungen für die Orderarten (Querverlinkung zu Orderarten), doch die Broker versuchen sich teilweise durch abweichende Begrifflichkeiten vom Rest abzuheben, was mitunter eher zur Verwirrung des Kunden beitragen kann, als dass es ihm hilft. Da im Support von Brokern nicht immer Leute sitzen, die auch selbst handeln und mit dem Börsenhandel praktisch vertraut sind, sollten Sie sich keinesfalls darauf verlassen, dass man Ihnen auch wirklich kompetent weiterhilft, wenn Sie eine Orderart und deren Bedeutung erfragen. Mein Rat: Testen Sie genau das anhand eines Demo-Kontos oder falls dies nicht vorhanden ist, mit minimalster Stückzahl, um zu wissen, welchen offiziellen Orderarten die vom Broker genutzten Begriffe wirklich entsprechen.

Ein wichtiger Tipp noch: Ein Broker ist per Definition eine Institution, die durch eine Börsenhandelslizenz berechtigt ist, Orders an einer offiziellen Börse zu platzieren. Heutzutage steht aber viel öfter „Broker“ drauf, als auch wirklich drin ist. Will heißen: Einige „Broker“ nehmen Ihre Aufträge zwar an, können aber im Problemfall (beispielsweise wenn Sie unterwegs sind, Ihr Onlinezugang nicht funktioniert, Sie aber dringend eine Position schließen wollen) Ihre Position nicht eröffnen oder schließen an Ihrer Stelle. Achten Sie daher bei der Wahl des Brokers nicht primär auf besonders niedrige Ordergebühren, sondern vorrangig auf Seriosität und eine echte Brokerlizenz. Wenn Gebühren in Ihrem Handel eine große Rolle spielen, dann handeln Sie schlechte Strategien und sind zu aktionistisch!