Vom Trading leben

…das tue ich seit 1997. Es ist der Traum vieler Hobby-Börsianer, so, wie es auch der Traum vieler Jugendlicher ist, Fussballprofi zu werden. Und wie das so mit Träumen ist, sehen die Träumer selbst dabei nur die Oberfläche, mögliche Annehmlichkeiten, sind sich aber nicht darüber im Klaren, was es dafür an Opferbereitschaft, Willen und weiteren Voraussetzungen braucht. Ich kann beides sehr gut vergleichen, da ich bis zu den Amateuren (heutige U 23) bei einem Bundesligisten Fussball spielte, und dort miterlebte, was man in seiner Jugend für den Traum opfert, worauf es ankommt, wenn man den Sprung ganz nach oben schaffen will, und ich auch sah, wie viele von uns diesen Aufwand betrieben haben, und es am Ende NICHT schafften. Im Trading ist es sehr ähnlich.

Voraussetzungen

Für Trading in Vollzeit, und auf professionellem Niveau, mit einer Stabilität, die es realistisch ermöglicht, davon seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können, braucht es umfassendes Wissen der Fundamentaldaten, des Risikomanagements, der Mathematik mit Wahrscheinlichkeiten (und deren Bandbreite), langjährige und intensive Erfahrung in verschiedenen Marktsituationen, eine gut trainierte, robuste Psyche, unternehmerisches Denken und Handeln, sowie eine Kapitaldecke im deutlich sechsstelligen Bereich. Und? Wie weit erscheint diese Auflistung von dem Bild entfernt, das Dich in einem Lamborghini herum cruisend zeigt? Genau das ist es nämlich, was dazu führt, dass viele dieses Business und dessen Härte unterschätzen. Sie sehen die Arbeit nicht, und auch den Alltag, der aus Statistik-Pflege und Warten auf Chancen besteht. Vor allem sind sich viele nicht der notwendigen Ausdauer bewusst, die es einem abnötigt.

Beim Fussball war das ganz ähnlich. Wie leicht sagt es sich, dass die Profis zu viel Geld verdienen, für ein bisschen „herumrennen“. Naja, mal davon abgesehen, dass die Frage ist, wer denn berechtigt ist, zu definieren, was „zu viel“ ist. Die Realität sieht so aus, dass JEDER Spieler, der heute Profi ist, einen überwältigenden Teil seiner Jugend für seinen Traum opferte. 5 bis 6 Mal wöchentlich Training plus ein Spiel. Wochenenden sind ab einem gewissen Niveau auch fast keine Wochenenden, weil man nicht gegen den Verein im Nachbardorf kickt, sondern quer durch Deutschland fährt, um sich mit anderen Top-Mannschaften zu messen. Zudem sieht niemand das Risiko, welches jeder eingeht, indem er ab einem bestimmten Punkt eben alles auf die Karte Fussball setzt. Ein Kreuzbandriss, wie ich ihn hatte, bedeutet da mitunter das Ende des Traums. Dann wird der Aufwand eben nicht fürstlich entlohnt.

Umfassendes Wissen, weil alles zusammenhängt

Retail-Trader sind ganz fix, wenn es darum geht, auszusortieren, was sie alles nicht wissen müssen. Die Realität zeigt, dass die internationalen Top-Trader hingegen in einem ständigen Fortbildungsprozess sind, sie Wirtschaft und Kulturen immer besser kennenlernen. Sie sind offene, positive Menschen, und wollen sich weiterbilden. Nur Amateure und völlige Naivlinge haben die Denkweise „es reicht, wenn ich xy weiß. Mehr brauche ich nicht“. Du steigst in diesem Geschäft mit Goldman Sachs und Co in den Ring. Die Kontrahenten sind größer, schneller, um Lichtjahre besser kapitalisiert und informiert. Glaubst Du ernsthaft, es reicht, ein paar Chartbildchen zu malen und eine Strategie auf einen einzigen Markt anzuwenden?! Ich sage Dir etwas aus 23 Jahren Tradingpraxis: Wenn ich mein schwierigsten und strapaziösesten Trades Revue passieren lasse, dann sind da zwar ein paar Anomalien aufgetreten, die ich einfach nicht vermeiden hätte können. Mit keinem Wissen der Welt. Aber in 2/3 der Fälle hatte ich irgendetwas übersehen oder erst gar nicht gewusst. Es ist nicht ohne Grund so, dass die wirklich über Jahrzehnte erfolgreichen Trader beinahe alle viel lesen, reisen und demütig sind.

Heute, mehr denn je zuvor, gibt es viele Wechselwirkungen und Verkettungen zwischen den einzelnen Märkten, Assetklassen und den Instrumenten (Produkten), mit denen gehandelt werden kann. Wenn also ein Hebelzertifikate-Trader sagt „Futures handele ich nicht. Das muss ich nicht wissen!“, dann ist das grober Unfug. Denn die Futuresmärkte sind die Wettgrundlage. Darüber nichts zu wissen, wäre in etwas so, wie wenn man Sportwetten auf Bundesligaspiele macht, aber die Bundesliga nicht kennt. Ich nenne Dir ein ganz praktisches Beispiel, warum es eben notwendig ist, sich auch mit Instrumenten auseinander zu setzen, die man exekutiv gar nicht handelt.

Futures sind im ureigenen Sinn für die kommerziellen Marktteilnehmer gemacht. Für jene, die eine physische Lieferung wollen (Produzenten und Industrie). Es gibt daher eine Lieferperiode, die mit dem First Notice Day beginnt, und in der die Halter von Kontrakten die physische Lieferung, vermittelt durch die Börse durchführen. Da wir spekulativen Kräfte (und auch besonders die Hedge-Fonds und andere institutionelle Adressen) diese physische Lieferung aber NICHT wünschen, müssen die spekulativen Positionen vor dem First Notice Day glattgestellt werden. Das wiederum wirkt sich regelmäßig auf das Marktverhalten aus (in den 10 Handelstagen vor Beginn der Lieferperiode), hat aber mit der fundamentalen und technischen Lage des Marktes i.d.R. rein gar nichts zu tun. Wenn Du nicht weißt, dass es diese Lieferperioden gibt, und wann die First Notice Days sind, wirst Du Risiken eingehen, in Zeiten, in denen Du sie vermeiden könntest. Du wirst Chancen auslassen, wo sie aber sehr kalkulierbar vorhanden sind. Und Du wirst Dich wundern, warum sich Dein Hebelprodukt nicht mit dem Underlying bewegt, wenn Du nicht weißt, ab wann die Emittenten ihre Hedges rollen.

Auswirkungen vom Optionsmarkt auf die Futures

Heute existieren bis zu zehn Mal mehr Derivate, als es überhaupt den eigentlichen „Spekulationsgegenstand“ gibt. Anders ausgedrückt: Auf 1 Million Aktien laufen 10 Millionen Wetten. Der Derivatemarkt ist weit größer, als der eigentliche Markt. Nur völlig naive Menschen können dann glauben, es sei nicht wichtig, sämtliche Produkte zumindest in deren Grundzügen zu kennen. Ich zum Beispiel handele in meinem hauptberuflichen Handel Futures. Ich beachte aber auch die Open Interests im Optionsmarkt (Optionen! Nicht Optionsscheine), weil von dort temporär Schübe ausgelöst werden. Etwa, wenn Stillhalter in Schieflage geraten, und den Future kaufen, um ihr Risiko zu kontrollieren.

Wenn ich den Aktienmarkt handele, dann muss ich die Zinsmärkte und diverse Wirtschaftsdaten kennen und verstehen. Es genügt einfach nicht, zu wissen, dass im DAX 30 Unternehmen sind, die man alle ganz oft in der Werbung sieht. Zinsen sind die Quelle für die Trends und das Marktverhalten von sämtlichen Assetklassen, ob nun Aktien, Rohstoffe oder Währungen. Du siehst: Alles hängt irgendwie zusammen. Entsprechend brauchst Du eine breite Wissensbasis. Das kannst Du auch an den Ausbildungsinhalten für berufstätige Trader erkennen:

Ausbildungsinhalte für nebenberufliches Trading

Wie viel Kapital braucht man, um vom Trading leben zu können?

Hier werden die Aussagen, je nach Grad der Kenntnis und eigenen Interessen natürlich variieren. Du wirst Leuten begegnen, die Dir absurde Hirngespinste einimpfen wollen. Ich will es daher nur aufzeigen, und Dir den Rechenweg zeigen. Dabei solltest Du keine Bestcase, sondern eher Worstcase-Kalkulationen machen.

Es können Phasen auftreten (z.B. durch einen Crash und die damit verbundene Anomalie), in denen Du 1-2 Jahre nicht wesentlich voran kommst in Deinem Handelskonto. Würdest Du nun das Handelskapital angreifen müssen, so wäre das fatal. Denn Du handelst in der vermeintlich wieder besseren Phase mit weniger Kapital, kannst ggf nicht gut genug diversifizieren und bist beim Positionsmanagement eingeschränkt. Ergo: Du solltest aus meiner Sicht zunächst einmal Geld für zwei Jahre zum Leben beiseite gelegt haben. Bei jemandem, der 30.000 € Ausgaben per anno hat, wären das knapp 50-60.000 €, die er für den Start seines Trading-Business auf der hohen Kante haben sollte. Jetzt kommen wir zum Handelskapital. Angenommen, Du schaffst im Schnitt 30% netto (nach Steuern und Kosten) pro Jahr. Dann bist Du schon sehr, sehr gut. Rechne besser mit 20% per anno. Das ist realistischer, und immer noch sehr gut. Jetzt rechne Dir einfach aus, was 20% p.a. für verschiedene Kontogrößen bedeuten würden, und ob Du das für, dem Aufwand angemessen erachtest.

Angenommen, die 30.000 € Kosten (Ausgaben) pro Jahr für Deine Lebenshaltung seien zutreffend. So würdest Du Minimum 150.000 € Handelskapital benötigen. Das wäre aber m.E. zu knapp kalkuliert, denn Du wirst auch mal ein neues Auto anschaffen müssen, nicht kalkulierbare Ausgaben haben, und vor allem möchtest Du doch voran kommen, und nicht ein Leben lang von der Hand in den Mund leben. Bedeutet also, die Kapitaldecke müsste eher größer sein. Bei einem Startvolumen Deines Kontos von 200.000 € blieben Dir pro Jahr 10.000 € über, die Du thesaurieren lassen kannst, bei 250.000 € Kapitaldecke wären es 20.000 € pro Jahr, die Du nach allen Ausgaben, Steuern etc. noch zum „Wiedereinsetzen“ hast. Ich kenne weder Deine exakten Kosten, noch wie gut Deine Jahresrendite sein wird. Aber anhand dieser Rechenbeispiele kannst Du nun mit Deinen Bedingungen kalkulieren. Ein Tipp noch: Sei Realist! Zur Kalkulation für einen solch bedeutenden Schritt, solltest Du mit der Hälfte der tatsächlichen Durchschnitts-Performance rechnen. Wenn Du also 40% p.a. an Performance schaffst, rechne mit 20-25%.

Dein Trading-Business jetzt aufbauen

Da ich persönlichen Kontakt mit allen Ausbildungsteilnehmern haben werde, und mein Vollzeittrading es gar nicht anders zulassen würde, halten wir die Ausbildungsgruppen sehr klein. So ist eine individuelle Betreuung in der Nachbetreuung (10 Monate) nicht nur möglich, sondern auch Realität. Wenn Du Dein Trading professionalisieren möchtest, und einen kompletten Handelsansatz erlernen möchtest, wie ich ihn für mich ausgearbeitet habe, und in meinem Handelsalltag nutze, dann sichere Dir jetzt einen Platz. Infos & Anmeldung: https://www.realmoneytrader.com/shop/ausbildung/trading-fuer-berufstaetige-2/

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