[RealMoneyTrader]: Stehen die Aktienmärkte vor einem Crash?

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Die Wahrheit über das Rekorddefizit der USA

In den knapp 22 Jahren, die ich inzwischen an der Börse aktiv bin, habe ich immer wieder erlebt, wie Unwahrheiten und Halbwissen unreflektiert weiter verbreitet wird. Menschen glauben das, was ihnen gerade ins Konzept passt, und sind oft blind für eine kritische Überprüfung. Dabei wäre es meist sehr einfach, Mythen als solche zu enttarnen. Mit dem Thema „Defizite von Staaten“ verhält es sich genauso. Hierum ranken sich unglaublich haarsträubende Mythen.

Kredite und Defizite sind nichts Schlechtes!

Es ist erstaunlich, wie undifferenziert und falsch selbst studierte Ökonomen die Bedeutung, den Stellenwert und die Auswirkung von Defiziten darstellen. Und niemand überprüft es! Immer wieder kritisieren Ökonomen die „Verschuldung“ der USA, sprechen darüber, dass das System zusammenbrechen müsse und dergleichen. Sicher ist eine zunehmende Anfälligkeit für Schockwellen gegeben- ganz klar. Doch in erster Linie kann jeder, ob studiert oder nicht, durch einen einfachen Vergleich feststellen, dass Defizite und deren Ausweitung Wirtschaft und Aktienmarkt stimulieren. Sie sind also positiv und nicht negativ! Geld strömt dadurch in das Wirtschaftssystem hinein. Und das ist wichtig für Forschung, Entwicklung und Innovation. Ein „sich kaputt sparen“ wäre viel fataler, besonders in Krisenzeiten. Wir können anhand des folgenden Schaubildes sehen, dass der Aktienmarkt sich MIT dem Defizit bewegt und nicht konträr. Er steigt, solange das Defizit wächst und er schwächelt, wenn das Defizit schrumpft, wie wir es in den 70er-Jahren hatten, und auch Ende der 90er-Jahre unter Clinton. Das Problem ist also die Reduzierung des Defizits, denn dann werden Ausgaben zurückgefahren. Wir sehen bereits ein immer geringeres Wachstum beim US-Defizit. Wenn das Defizit über längere Zeit schrumpft, haben wir einen wesentlichen Faktor für einen Crash gegeben.

Abbildung 1: S&P 500 vs. US-Defizit

Kredite sind nicht pauschal schlecht

Es ist falsch, zu denken oder zu behaupten, Kredite seien pauschal etwas böses oder schlechtes. In den richtigen Händen kann daraus ein enormer gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Mehrwert geschaffen werden, etwa durch Forschung und Innovation. Kredite werden zum Problem, wenn sie in Unsinn investiert werden (etwa, wenn jemand einen Kredit für einen Jahresurlaub aufnimmt) und wenn sie nicht zurück bezahlt werden können. Und genau auf diese Schwachstellen müssen wir achten, anstatt pauschal zu urteilen, Kredite seien schlecht.

Zinsen steuern die Märkte

Ein ganz wesentlicher Faktor, der die Märkte nicht nur beeinflusst, sondern besonders in den letzten 20 Jahren praktisch steuert, sind die Zinsen. Hierzu gibt es etliche Statistiken, Studien und Belege. Und dennoch wird diese einfache Kausalität oft missachtet und stattdessen bunte Bilder in Charts gemalt. Sinkende und anhaltend niedrige Zinsen versorgen die Wirtschaft und den Aktienmarkt mit Liquidität. Das ist immer positiv und treibt die Kurse. Zinserhöhungen entziehen der Wirtschaft und dem Markt Liquidität, was sich ab einer bestimmten Schwelle negativ auszuwirken vermag. Wenn wir uns die Vorgeschichte zu sämtlichen Aktienmarkt-Abverkäufen der letzten 50 Jahre betrachten, stellen wir fest, dass der US-Leitzins fast immer zuvor von einem Mehr-Jahres-Tief dynamisch angehoben wurde (oft 2-4 Punkte oder mehr als 30% des bisherigen Zinssatzes).

Abbildung 2: S&P 500 vs. US-Leitzins (FED Funds Rate)

Seien wir realistisch: Wissenschaftler und große Mathematiker versuchen, seit es die Börsen gibt, mit teils hochkomplexen mathematischen Modellen Marktverläufe vorherzusagen und Crashs zu prognostizieren. Je komplexer diese Berechnungsmodelle sind, desto plausibler erklären sie zwar die Vergangenheit und deren Ausgang, aber desto fragiler ist deren Aussagekraft für die Zukunft. Es sind keine Nobelpreisträger in Mathematik und Wirtschaft, die an den Märkten das meiste Geld verdient haben. Im Gegenteil: Es gab, zum Beispiel durch LTCM, die Versuche, basierend auf nobelpreisgekrönten Modellen, zu handeln. Es mündete in einer Komplettpleite. Der Hedge-Fonds löste sich in Luft auf. Selbiges passierte mit Amaranth, bei dem man ein Dutzend angeblich hochqualifizierte Risikomanager beschäftigt hatte. Eine Woche nachdem man dies als Beruhigungspille der Öffentlichkeit Kund tat, war der Fonds Geschichte!

Wir lernen zwar aus der Vergangenheit, doch machen wir einen Fehler: Wir glauben, dass die nächste Krise genauso losgeht, wie die letzte. Und genau das war noch nie der Fall. Heute achten wir auf Bewertungen im Aktienbereich und auf die Gewinnrendite (an beidem hatte man den 2000er-Einbruch der Kurse erkennen können), wir schauen auf etwaige faule Kredite der Banken, auf Häusermarktblasen (das war der Hauptnährboden für die 2008er-Krise). Doch die nächste Krise wird woanders her rühren. Und da wir stets ein begrenztes Vorstellungsvermögen davon haben, was relevant ist und wie stark es sich auswirken wird, werden wir zwar irgendwann wissen, was die Krise auslöste. Aber eben aus der Retrospektive. Und das bringt uns nichts! Darum ist für mich auch hier Robustheit und Einfachheit wichtig. Wir brechen die Quintessenz auf eine simple Basis herunter. Völlig gleich, von welcher Krise wir nun sprechen und was sie auslöste. Die Auslöser selbst sind faktisch lediglich das Feuerzeug an der Zündschnur einer riesigen Ladung Sprengstoff. Was wir Börsianer meist falsch machen ist, dass wir erkennen, dass es eine riesige Menge Sprengstoff gibt, und wir gehen bereits in Deckung, obwohl weit und breit weder eine Zündschnur, geschweige denn ein Feuerzeug sind.

Einfach heruntergebrochen Stellen wir also die Anstrengungen ein, den Grund der nächsten Krise herausfinden zu können, und fokussieren uns auf das Wesentliche. Unser Wirtschafts- und Finanzsystem erfährt Kapitalströme in das System (Zinssenkungen, Quantitative Easings, steigende Defizite/Verschuldung der Staaten), und dann wieder Kapitalströme aus dem System heraus (Zinsanhebungen, Ende der QE´s, Defizitabbau). Die Gründe für einen Bärenmarkt können über Jahre, ja sogar Jahrzehnte vorhanden sein, doch es braucht die Zündschnur und das Feuerzeug. Und diese werden von den Kapitalströmen AUS DEM SYSTEM heraus repräsentiert. Zusammenbrüche im Aktienmarkt und nachhaltige Baissen kommen, wenn wir es grob vereinfachen dann zustande, wenn den Märkten günstiges Geld entzogen wird. Und zwar komprimiert und über einen längeren Zeitraum. Die Zinsanhebungsphase wurde aus dieser Sicht rechtzeitig unterbrochen, um den Markt nicht absaufen zu lassen. Das Defizit in den USA wächst zwar langsamer, aber es weitet sich nach wie vor aus. Solange das passiert, ist eine große Baisse noch eher unwahrscheinlich. Besonders kritisch wird es, wenn die Zinsen dynamisch steigen und gleichzeitig das Defizit abgebaut wird. Das entzieht der Wirtschaft massiv Liquidität und ist eine ungesunde Mixtur für den Aktienmarkt!

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